Britischer Premierminister Keir Starmer hat heute überraschend Kiew besucht, was sein erster Besuch in der Ukraine seit seinem Amtsantritt im Sommer darstellt. Starmer kam am Morgen per Zug in der ukrainischen Hauptstadt an und traf sich mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Ziel des Besuchs ist der Abschluss einer umfassenden „100-jährigen Partnerschaft“ zwischen Großbritannien und der Ukraine in Bereichen wie Sicherheit, Wissenschaft, Energie und Handel. Dieses Engagement umfasst auch eine neue Wirtschaftshilfe von 40 Millionen Pfund (ca. 47,4 Millionen Euro) für die Ukraine, die Teil der britischen Unterstützung seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 ist.

Großbritannien hat insgesamt über 15 Milliarden Euro sowohl militärliche als auch zivile Unterstützung zugesagt. Im Rahmen dieser Unterstützung wurden etwa 50.000 ukrainische Soldaten auf britischem Boden ausgebildet. Starmer betonte die entscheidende Rolle, die langfristige Freundschaften in der internationalen Politik spielen, und hängte die Unterstützung der Ukraine an die sicherheitspolitische Strategie seiner Regierung.

Partnerschaftsabkommen und Sicherheitsstrategie

Der Abschluss des Partnerschaftsabkommens beinhaltet die Zusammenarbeit in maritimer Sicherheit, um russische Aktivitäten im Schwarzen Meer zu bekämpfen, sowie die Entwicklung neuer Technologien einschließlich Drohnen. Dazu gehört auch die Etablierung eines Systems zur Aufspürung von Getreideexporten aus russisch besetzten ukrainischen Gebieten. Dieses Engagement ist ein weiterer Beweis für die Beständigkeit der britischen Unterstützung für die Ukraine, die seit 2022 als einer der wichtigsten Verbündeten im Krieg gegen Russland gilt.

Die Unterstützung der Ukraine ist in der britischen Bevölkerung stark verankert, wobei 87 % der Bürger Russland als Hauptschuldigen am Krieg sehen. Bereits Boris Johnson war der erste westeuropäische Regierungschef, der Kiew besuchte, und setzte sich dafür ein, militärische Hilfe für die Ukraine zu leisten. Diese Kontinuität in der Unterstützung durch verschiedene britische Premierminister zeigt sich auch in Starmers Besuch, der in zeitlicher Nähe zur bevorstehenden Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump stattfindet.

Internationale und europäische Unterstützung

Starmer wird während seines Besuchs auch von weiteren europäischen Vertretern unterstützt. Der deutsche Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat ebenfalls Kiew besucht, um seine Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen. Vor diesem Hintergrund ist das bevorstehende Partnerschaftsabkommen zwischen Großbritannien und der Ukraine von großer Bedeutung. Rays britische Unterstützung ist sowohl militärisch als auch humanitär und umfasst umfassende Ausbildungsprogramme für ukrainische Soldaten und die Bereitstellung von Geheimdienstinformationen sowie Cyberabwehr.

Das britische Engagement für die Ukraine entspricht einer breiten politischen Landschaft, in der es kaum nennenswerte Opposition zu dieser Unterstützung gibt. Ungeachtet der bevorstehenden Unterhauswahlen wird erwartet, dass sich die britische Ukraine-Politik nicht grundlegende ändern wird. Starmer und seine Regierung sehen die Unterstützung Kiews als integralen Bestandteil der britischen Sicherheitsstrategie und betonen, wie wichtig es ist, an der Seite der Ukraine zu stehen. Dies zeigen die zahlreichen Programme und Initiativen, die seit Beginn des Konflikts ins Leben gerufen wurden.