Politik

Katalonien wählt: Separatisten dominieren Umfrage, Schicksal Puigdemonts ungewiss

Katalonien-Wahl: Spannende Entscheidung über die Zukunft der Region - Puigdemont als Favorit

In der separatistischen Region Katalonien hat am Sonntagmorgen eine vorgezogene Parlamentswahl begonnen. Einer der Favoriten für das Amt des Regionalregierungschefs ist der separatistische frühere Amtsinhaber Carles Puigdemont, der jedoch im Exil lebt, da er von der spanischen Justiz wegen des gescheiterten Abspaltungsversuchs von 2017 gesucht wird. Die Wahl gilt auch als Abstimmung über eine umstrittene Amnestie, die den Katalonienkonflikt entspannen und den Separatisten den Wind aus den Segeln nehmen soll. Die Separatisten hingegen drängen auf ein neues Unabhängigkeitsreferendum. Die Wahlberechtigten in der wirtschaftsstarken Region Nordostspaniens belaufen sich auf rund 5,75 Millionen Einwohner.

Umfragen deuten darauf hin, dass die sozialistische Partei von Pedro Sánchez mit knapp 30 Prozent erneut die stärkste Kraft wird, aber die absolute Mehrheit verfehlen dürfte. Die liberalkonservative separatistische Junts-Partei von Puigdemont könnte auf Platz zwei landen, noch vor der Partei des derzeitigen Regionalregierungschefs Pere Aragonès von der linken ebenfalls separatistischen ERC-Partei. Erste Prognosen basierend auf Nachwahlbefragungen werden kurz nach Schließung der Wahllokale um 20:00 Uhr erwartet, gefolgt von belastbaren Ergebnissen nach Auszählung der Wahlzettel im Laufe der Nacht..dateTimePicker

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In einem politisch aufgeladenen Umfeld spiegelt diese Wahl die tiefe Kluft wider, die die politische Landschaft in Katalonien prägt. Mit den Separatisten und Befürwortern von Unabhängigkeit auf der einen Seite und denjenigen, die die Einheit Spaniens verteidigen, auf der anderen Seite, ist das Wahlergebnis von großer Bedeutung für die Zukunft der Region und ihre Beziehung zur Zentralregierung in Madrid. Die Stimmabgabe wird somit nicht nur den nächsten Regionalregierungschef bestimmen, sondern auch den Kurs, den Katalonien in Bezug auf Autonomie und Unabhängigkeit einschlagen wird.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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