Ein Pariser Gericht hat vorläufig den Rauswurf des Chefs der konservativen französischen Partei Les Républicains, Éric Ciotti, aufgehoben. Der Parteivorstand hatte diesen Schritt ergriffen, nachdem Ciotti eine unerwartete Kooperation mit dem rechtsnationalen Rassemblement National (RN) ankündigte. Diese Entscheidung führte zu internen Spannungen innerhalb der Partei und letztendlich zu Ciottis Entlassung.
Ciotti reagierte auf seinen Rauswurf sofort, indem er rechtliche Schritte einleitete und sich mit dem RN-Chef Jordan Bardella traf. Ein mögliches Bündnis zwischen den bürgerlichen Rechten und der Partei von Marine Le Pen würde die traditionelle Position der Républicains in Frage stellen, eine klare Trennlinie zur extremen Rechten zu ziehen.
Der parteiinterne Konflikt dreht sich nicht nur um die Zukunft Ciottis, sondern auch um die Frage, ob die Républicains eine gemeinsame Kandidatenaufstellung mit den Rechtsnationalen anstreben sollten. Die Zeit drängt, da die Parteien ihre Kandidaten für die bevorstehenden Neuwahlen bis zum Ende des Wochenendes benennen müssen.
Präsident Emmanuel Macron löste die Nationalversammlung aufgrund der schwachen Ergebnisse seiner liberalen Kräfte bei der Europawahl auf und setzte Neuwahlen für Ende Juni und Anfang Juli an. Dieser politische Umbruch in Frankreich wirft wichtige Fragen über die Ausrichtung der konservativen Parteien und die Balance zwischen bürgerlicher Mitte und rechter Partei in der französischen Politik auf.
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