Tim Tietz, mit seinen 22 Jahren einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands, setzt sich aktiv für seine Gemeinde Lauenstein ein. Seit einem Jahr führt er ehrenamtlich das Amt und hat sich bereits prominent einen Namen gemacht. Der Ortsteil des Fleckens Salzhemmendorf umfasst etwa 2000 Einwohner und ist umgeben von einer Vielzahl an Wäldern und Wiesen. Tietz, der zuvor zwei Jahre im Ortsrat saß, wurde dank seines engagierten Ansatzes und seiner positiven Resonanz unter den Bürgern zum Bürgermeister gewählt. Die Gemeinde freut sich über einen jungen, motivierten Kandidaten, was sich auch in der Wahl zeigte, die Tietz für zweieinhalb Jahre bis zur nächsten Kommunalwahl im Amt bestärkt.

Bereits vor seinem Amtsantritt erhielt Tietz zahlreiche positive Rückmeldungen, die sein Interesse und Engagement bestärkten. Der Ortsrat von Lauenstein hat sich in der letzten Zeit von neun auf sieben Mitglieder verringert, was Tietz als Herausforderung und Chance begreift. Trotz seiner Jugend sieht er sich in der Verantwortung, Vorurteile abzubauen und auch mit AfD-Wählern auf Augenhöhe zu diskutieren, auch wenn er deren Ansichten nicht teilt. Diese Offenheit ist gerade in Zeiten von wachsender politischer Fragmentierung wichtig.

Engagement und innovative Ansätze

Tietz möchte besonders jüngere Menschen stärker in die politischen Prozesse einbinden. Dazu plant er ein neues Gesprächsformat, um die Bürgerbeteiligung zu fördern. Obwohl er bereits Bürgersprechstunden anbietet, blieb die Teilnahme bisher aus. Er ist entschlossen, das Interesse junger Leute an der Politik zu steigern und ermutigt seine Altersgenossen, sich aktiv zu engagieren. „Die Demokratie lebt von der Mitgestaltung aller”, beschreibt er seine Motivation. Gleichzeitig arbeitet er darauf hin, den Online-Auftritt des Ortsrates zu verbessern, indem er eine eigene Internetseite einrichtet, auf der wichtige Informationen und Formulare für Vereine bereitgestellt werden.

Politisch hat Tietz klare Visionen, die sich in seinen Projekten widerspiegeln. Aktuell kümmert er sich um lokale Initiativen wie die Sanierung des Naturheilbades und die Entwicklung von Halteverbotszonen. Diese Projekte zeigen, dass er die Kompetenzen und die Motivation hat, positive Veränderungen in seiner Gemeinde herbeizuführen.

Ein sich veränderndes politisches Interesse unter Jugendlichen

Das Engagement von Tietz steht im Einklang mit einem allgemeinen Trend, der in der Gesellschaft beobachtet wird. Immer mehr junge Menschen zeigen sich politisch interessiert und aktiv. Laut der Shell Jugendstudie 2024 stieg das politische Interesse unter 12- bis 25-Jährigen von 30% (2002) auf 50% (2024). Dies zeigt einen spürbaren Wandel in der Einstellung junger Generationen gegenüber politischen Themen. Damit greift Tietz eine grundlegende gesellschaftliche Entwicklung auf, die er fördern möchte. Die Studie belegt zudem, dass das politische Interesse im Kontext des Bildungsniveaus variiert, wobei Abiturienten das größte Engagement zeigen.

Trotz gelegentlicher Stimmen, die von Politikverdrossenheit sprechen, ist klar, dass die Generation Z, nach 2000 geboren, ein wachsendes Interesse an gesellschaftlicher Teilhabe zeigt. Tietz, als Teil dieser Generation, symbolisiert diesen Wandel und kämpft dafür, dass mehr junge Menschen motiviert werden, aktiv an politischen Prozessen teilzunehmen.

In der Rolle des Bürgermeisters setzt Tim Tietz Zeichen, die weit über seine Gemeinde hinaus Wirkung zeigen können. Mit seinem Engagement will er der Politikverdrossenheit entgegenwirken und eine neue Ära der aktiven Mitgestaltung durch junge Menschen einläuten. Sein Ansatz könnte eine Inspiration für viele andere Kommunen sein.

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