In den vergangenen Jahren hat der Iran unter der Führung von Präsident Mahmoud Ahmadinejad und anderen politischen Führern oft zur Vernichtung Israels und des jüdischen Volkes aufgerufen. Einige „Experten“ interpretieren dies als Unzufriedenheit mit der israelischen Regierung und ihrer Politik, doch die Absicht des Irans, Israel auszulöschen, ist klar. Daher stellt sich die Frage, warum die Mullahs den kriegerischen Angriff auf Israel als „Vergeltungsschlag“ bezeichnen.
Hintergrund des aktuellen Konflikts war ein israelischer Luftangriff Anfang April auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus, bei dem zwei Brigadegeneräle und fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. Laut Politologe Prof. Carlo Masala ist die Anwesenheit von Vertretern der Revolutionsgarden, die den Kampf iranischer Proxies gegen Israel koordinieren, in der Botschaft bekannt. Damit könnte der israelische Angriff als präventiver Schlag angesehen werden, wodurch der Iran kein Recht auf Vergeltung hätte.
Der Konflikt zwischen dem Iran und Israel besteht schon lange, wobei der Iran über Stellvertreterorganisationen wie die Hisbollah einen Krieg gegen Israel führt. Israel hat bisher vermieden, direkt militärisch gegen Teheran vorzugehen. Ein tragisches Ereignis im Oktober 2023, bei dem die vom Iran finanzierte Hamas ein Massaker im Süden Israels anrichtete und zahlreiche Menschen tötete, war ein Wendepunkt in der Entwicklung des Konflikts.
Israel hat die Unterstützung seiner Verbündeten, insbesondere der USA, die als größter Waffen- und Munitionslieferant Israels agieren. Die USA setzen zudem Militärpräsenz in der Region ein, um dem Iran entgegenzutreten. Der Iran hingegen verfügt über ein Netzwerk von Milizen und Terrororganisationen in der Region, darunter Gruppen im Irak, den Huthis im Jemen, die Hamas in den Palästinensergebieten und die Hisbollah im Libanon und in Syrien, die letztendlich den Revolutionsgarden und Ayatollah Khamenei unterstehen.