Politik

Insolvenzwelle erfasst traditionsreichen Reifenhersteller aus dem Norden

Folgenreiche Insolvenz: Wie „Versäumnisse der Politik“ einen Traditionshersteller in die Pleite treiben

Das 71 Jahre alte Unternehmen „Reifen Hinghaus GmbH“ mit der Marke „King Meiler“, das in Dissen, Niedersachsen, seinen Sitz hat, hat Insolvenz beantragt. Das Unternehmen gilt als einer der letzten Runderneuerungsbetriebe für Reifen in Deutschland und hat sich auf umweltfreundliche Pkw-Reifen spezialisiert, die CO₂-neutral hergestellt werden. Die Insolvenz wurde am 23. April vom Amtsgericht in Osnabrück bestätigt, und der Rechtsanwalt Dr. Peter Jacob wurde als Insolvenzverwalter bestellt. Die Geschäftsführung unter Mark Hinghaus-Kaul strebt eine Sanierung in Eigenverwaltung an, um den Betrieb fortzuführen.

Der Geschäftsführer deutet an, dass die Insolvenz auf die schwierige marktwirtschaftliche Lage im Land, den Preisdruck im Energiesektor, die Billig-Importreifen und die politischen Versäumnisse zurückzuführen sei. Er fordert Maßnahmen wie angemessene Zölle auf Billigreifen und eine verstärkte Nutzung runderneuerter Reifen in den Kommunen, um den europäischen Markt zu schützen. Die Situation von Reifen Hinghaus GmbH steht nicht alleine da, da Unternehmen in Branchen wie dem Automobil- und Solarsektor ebenfalls durch den Preisdruck aufgrund von Importen aus China in Schwierigkeiten geraten sind. Mehrere Unternehmen haben dadurch Insolvenz angemeldet oder sind ins Ausland abgewandert.

Die Insolvenz von „Reifen Hinghaus GmbH“ ist Teil einer allgemeinen Pleitewelle in Deutschland, die viele Unternehmen betrifft. Auch der deutsche Baby-Nahrungshersteller meldete kürzlich Insolvenz an. Im Januar 2024 stieg die Zahl der Regelinsolvenzen um 27,6 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dies deutet darauf hin, dass insbesondere die wirtschaftlichen Herausforderungen und die Konkurrenz durch Importe aus China die deutschen Unternehmen in Schwierigkeiten bringen.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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