Politik

Insolvenzswelle in Deutschland: Traditioneller Reifenhersteller aus dem Norden kämpft ums Überleben

Die fatalen Folgen der Marktversäumnisse - Das Drama der Reifen Hinghaus GmbH

Die Insolvenz der Reifen Hinghaus GmbH, einem Traditionsunternehmen mit der Marke „King Meiler“ aus Dissen, wurde am 23. April vom Amtsgericht in Osnabrück bestätigt. Unter der Verwaltung von Rechtsanwalt Dr. Peter Jacob strebt das Unternehmen eine Sanierung in Eigenverwaltung an, um den Betrieb fortzuführen. Spezialisiert auf umweltfreundliche Pkw-Reifen, wirbt die Firma mit CO₂-neutralen Produkten, die durch Runderneuerung hergestellt werden.

Die Gründe für die Insolvenz werden von Geschäftsführer Mark Hinghaus-Kaul auf die schlechte marktwirtschaftliche Lage, den Preisdruck im Energiesektor, die Billig-Importreifen und die Versäumnisse der Politik zurückgeführt. Insbesondere der Import von Billigreifen aus China setzt viele Unternehmen unter Druck, was bereits zu Insolvenzen und Standortschließungen geführt hat.

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Die Insolvenz der Reifen Hinghaus GmbH steht nicht isoliert da, sondern reiht sich in eine allgemeine Pleitewelle in Deutschland ein. Unternehmen in verschiedenen Branchen wie Auto, Solar und Nahrungsmittel sind betroffen. Die Zahl der Regelinsolvenzen stieg im Januar 2024 um 27,6 Prozent an, laut dem Statistischen Bundesamt. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass viele etablierte Unternehmen in Deutschland vor großen Herausforderungen stehen und möglicherweise ebenfalls Insolvenz anmelden müssen.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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