Politik

Innovationszentren und Gründerparks: Politiker auf Entdeckungstour

Politik auf Pharma- und Biotech-Tour: Neue Impulse für die deutsche Wirtschaft

Angelehnt an den Ausspruch von Franz Beckenbauer, ob denn schon Weihnachten sei, kann man sich derzeit fragen: ist denn schon wieder Wahlkampf? Oder ist gerade eine Pausenzeit, in der die hohe Politik genug Zeit findet, sich in diversen Rundreisen unter das Volk zu mischen oder in diverse Unternehmenslandschaften einzutauchen?

Vielleicht sind auch die Häufungen von Spatenstichen, Richtfesten, Einweihungen, und Bauplanungen nur die Spitze des Eisberges, und in der ganzen Republik sind längst die Ärmel hochgekrempelt und ein neues Wirtschaftswunder, das historische Ausmaße annehmen könnte, wird gerade von der Ampelregierung angeschoben. Ist es daher höchste Zeit, dass diese Politiker sich im Lande entsprechend feiern lassen? Ganz ohne Ironie: Es tut sich tatsächlich viel im Land.

Vielfältige Bauplanungen, ein regelrechter Wettbewerb um den schönsten und coolsten Inkubator auf der grünen Wiese oder mitten in den urbanen Latte-Macchiato-Quartieren der Zukunft treibt bunte Blüten auf Hochglanzbroschüren. Ob sich alles davon realisieren wird oder ob sich die gewünschten Mieter aus der Biotechnologie finden werden, das bleiben im Augenblick die Fragen. Doch ganz neue Akteure treten auf den Plan, ganz neues Geld mischt im Spiel der Immobilienentwickler mit. Doch etwas realer als die Benko-Blase der Spitzenimmobilien ist das Geschäft mit der Laborwelt schon, sogar sehr viel realer und es kann auch hochseriös betrieben werden, wie einige langzeitaktive Projektentwickler zeigen.

Die Politik hat sich auf ihren aktuellen Reisen eher den größeren Unternehmen wie Merck, Eli Lilly, oder B.Braun ausgesucht, aber zumindest mit der Visite in der Göttinger Life Science Factory auch einen Blick auf die wichtige Infrastruktur eines modernen Gründerzentrums geworfen. Für die nächste Generation hat das Bundeswirtschaftsministerium gerade einen Förderwettbewerb laufen für weitere „Start-up Factories“.

Robert Habeck zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft und dem Engagement der Göttinger Start-ups: „Die Life Science Factory in Göttingen zeigt beispielhaft, wie es uns gelingen kann, in ganz Deutschland innovative Leuchttürme der Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Startups zu bauen. Ich habe bei meinem Besuch in Göttingen viele Eindrücke mitgenommen, die wir bei unserer Initiative EXIST Startup Factories einfließen lassen können.“ Eine Rundreise der Politik zu den Innovations- und Gründerzentren der Republik oder auch zu den privatwirtschaftlich entwickelten Campus-Quartieren und Business-Parks wäre in einer nächsten Phase ebenfalls eine gute Idee – bei Zeiten und ohne Wahlkampfstress.

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"