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Politik

Hitlers Landhaus: Geschenkt statt abgerissen – neue Wendung im Streit

Der ungelöste Fall der Goebbels-Villa | Ein Geschenk mit historischem Ballast

Die Villa von Joseph Goebbels, ehemaliger Propagandaminister Hitlers, steht auf einem 17 Hektar großen Grundstück in Berlin. Das Landhaus, 1936 von Goebbels erbaut, diente als Ort für Affären mit Schauspielerinnen und wurde nach seinem Suizid im Jahr 1945 von den Alliierten vorübergehend als Lazarett genutzt. Später übernahm die DDR-Organisation Freie Deutsche Jugend das Gelände und errichtete eine Jugendhochschule, die seit dem Jahr 2000 ungenutzt verfällt.

Berlins Finanzsenator Stefan Evers hat nun vorgeschlagen, die Villa zu verschenken, da die Sanierungskosten hoch sind und bisher kein Interesse am Kauf besteht. Trotz des großzügigen Angebots haben weder die Kommune Wandlitz noch das Land Brandenburg oder der Bund Interesse an dem Geschenk gezeigt. Die Entscheidung über die Zukunft des Areals obliegt dem Bundesland Brandenburg, da es sich auf seinem Territorium befindet. Die Finanzierung von Sicherungs- und Erhaltungskosten stellt eine große Herausforderung dar und erfordert möglicherweise Fördermittel.

Trotz jahrzehntelanger Bemühungen Berlins um eine Lösung für das Grundstück, scheiterte die Suche nach einer nachhaltigen Nutzung bisher an fehlender Zusammenarbeit auf Bundesebene und in Brandenburg. Sollte keine zielführenden Konzepte zur Erhaltung der historisch belasteten Immobilie entwickelt werden können, bleibt der Abriss als letzte Option. Stefan Evers betonte die Notwendigkeit, sowohl den Interessen der Stadt als auch der vielschichtigen historischen Bedeutung des Areals gerecht zu werden.

Lena Bauer

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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