Die Nominierung von Pete Hegseth als Verteidigungsminister unter Präsident Donald Trump steht im Mittelpunkt der politischen Diskussion in den USA. Hegseth, der als früherer Moderator bei Fox News bekannt ist, hat das Amt mit der Verantwortung für ein Budget von rund 800 Milliarden Dollar und mehr als 3,5 Millionen militärischen sowie zivilen Mitarbeitern übernommen. Bei seiner Nominierung war Hegseth 44 Jahre alt und verfügte über wenig politische Erfahrung, abgesehen von einer gescheiterten Senatskandidatur in Minnesota. Trotz dieser Mängel gilt er als Trumps Wunschkandidat, dessen Unterstützung für Hegseth während der Anhörungen deutlich wurde.

Eine zentrale Herausforderung für Hegseth sind die Vorwürfe, die im Zuge seiner Nominierung aufgetaucht sind. Berichte über rassistische und sexistische Äußerungen sowie über Alkoholmissbrauch und sexuelle Übergriffe begleiteten seinen Nominierungsprozess. Besonders brisant ist der Vorwurf, dass Hegseth einer anonymen Frau 50.000 Dollar im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung gezahlt hat, wie Senatorin Elizabeth Warren enthüllte. Hegseth weigerte sich, die Vorwürfe zu bestätigen, bezeichnete die Kritik als „Verleumdungskampagne“.

Senatoriale Unterstützung und Widerstand

In der entscheidenden Senatsanhörung stellte sich Hegseth den Fragen der Senatoren, während Vizepräsident J.D. Vance ein notwendiges Patt im Senat auflöste, um die Mehrheit zu sichern. Dennoch gab es auch Widerstand: Drei Republikaner, darunter Lisa Murkowski, Susan Collins und Mitch McConnell, stimmten gegen Hegseth. Die Stimmung während der Anhörung war durch hitzige Debatten und klare parteipolitische Reaktionen geprägt; während die Republikaner Hegseth überwiegend lobten, äußerten die Demokraten, angeführt von Warren und Duckworth, Zweifel an seinem Profil.

Hegseths Auftritt war jedoch nicht ohne Strategie; er versuchte, frühere kontroverse Positionen abzuschwächen und äußerte sich versöhnlicher, insbesondere zur Rolle von Frauen im Militär. Der republikanische Ausschussvorsitzende Roger Wicker beschrieb Hegseth als Anbieter frischer Ideen, was ihm einige Unterstützung einbrachte. Trotz dessen bleibt ungewiss, ob Hegseth im Senat letztendlich bestätigt wird, da die republikanische Mehrheit mit 53 zu 47 Stimmen äußerst knapp ist.

Strategische Ausrichtung und Vision

Im Hinblick auf seine künftige Politik im Pentagon bekräftigte Hegseth sein Engagement für eine „America First“-Strategie und erklärte, er wolle Frieden durch Stärke erreichen. Während der Anhörung betonte er, dass Amerikas Grenzen Priorität hätten und verwies bezüglich militärischer Unterstützung in der Ukraine auf Trump für zukünftige Entscheidungen. Hegseths Ziel ist es, eine „Kriegerkultur“ im Pentagon wiederherzustellen, die ihm als wichtiges Element seiner geplanten Reformen erscheint.

Die nächsten Schritte der Nominierung werden entscheidend sein, insbesondere angesichts der politischen Spannungen und der unveränderten Herausforderungen, die Hegseth in seinem neuen Amt erwarten. Es bleibt abzuwarten, ob er das Vertrauen des Senats gewinnen kann und wie die kommenden Debatten über seine Politik und Strategie ausgehen werden. Weitere Informationen finden Sie in den ausführlichen Berichten von Tagesspiegel, ZDF und Spiegel.