Hanna Naber, die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, besuchte kürzlich das Berufsförderungswerk (BFW) Weser-Ems in Bookholzberg. Dies geschah im Rahmen des Formats „Präsidium bei Euch“, das den Austausch zwischen Politik und Bürgern fördert. Während ihres Besuchs sprach Naber mit Umschülerinnen und Umschülern, wobei das zentrale Thema der Diskussion die Demokratie und ihr Verständnis war. Weser-Kurier berichtet, dass Naber den Teilnehmenden von ihrer Arbeit im Landtag sowie von ihren Aufgaben als Landtagspräsidentin erzählte.
Besonders wichtig war es ihr, die Prinzipien der gelebten Demokratie zu betonen. So hoben sich Aspekte wie Zuhören, Mitbestimmung und Kompromissfähigkeit hervor. Naber beantwortete zudem Fragen zu ihrem beruflichen Werdegang und teilte ihren Tagesablauf sowie ihre Werte mit den Anwesenden.
Herausforderungen der digitalen Ära
Ein zentrales Thema in der Podiumsdiskussion war der Umgang mit Fake News sowie der Hass und die Hetze, die insbesondere in sozialen Medien verbreitet werden. Deutschlandfunk dokumentiert, dass die Diskussion über Fake News oft zu einem Misstrauen gegenüber etablierten Medien führt und ein diffuses Gefühl der Unsicherheit erzeugt.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plädiert Naber für ein verstärktes Demokratieverständnis und politische Bildung in Schulen. Dies ist besonders wichtig in Anbetracht der aktuellen Situation, in der Desinformation weit verbreitet ist und die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch soziale Medien zunimmt. Die Notwendigkeit einer solchen Bildung wird auch von der Bildungs- und Kultureinrichtung Bpb unterstrichen, die die Dringlichkeit einer kritischen Reflexion über die Wechselwirkungen zwischen individueller, sozialer und medientechnologischer Welt betont.
Berufliche Rehabilitation im Fokus
Naber interessierte sich nicht nur für die politische Bildung, sondern zeigte auch Interesse an den Arbeiten des BFW. Die Inn-tegrativ gGmbH, Betreiberin der Einrichtung in Bookholzberg, hat mit geringeren Belegungszahlen zu kämpfen. Laut Standortleiterin Claudia Janßen belasten der demografische Wandel, die Folgen der Corona-Pandemie und der aktuelle Inflationsdruck das Geschäftsmodell des Berufsförderungswerks.
Die originären Aufgaben der beruflichen Rehabilitation, die Inklusion und Teilhabe umfassen, schlagen sich jedoch in einer Integrationsquote von rund 80 Prozent nieder. Die Inn-tegrativ verfolgt neue Wege, darunter die Jugendhilfe mit beruflicher Orientierung und das innovative Projekt „INNklusionswerk“, das Unterstützung für Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen bietet. Das Engagement in drei Projekten, die über das Programm „rehapro“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert werden, zeigt die Bemühungen des Unternehmens, mit den Entwicklungen Schritt zu halten.
Insgesamt verdeutlicht Nabers Besuch, wie wichtig es ist, Demokratie aktiv zu leben und die Herausforderungen der modernen Informationsgesellschaft anzugehen. Der Dialog zwischen den Generationen, zwischen der Politik und der Gesellschaft, bleibt ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Demokratie.