Politik

Handwerk in der Krise: Dringender Handlungsbedarf für Politik und Wirtschaft

Kritik am Stillstand: Was fordert das Handwerk von der Politik?

Im Handwerk ist derzeit kein signifikanter Aufschwung in Sicht. Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, betont, dass von einer konjunkturellen Entspannung im Gesamthandwerk keine Rede sein kann. Die schwache Nachfrage der Industrie und die schwächelnde Baukonjunktur haben dazu geführt, dass die Geschäftslage deutschlandweit im ersten Quartal 2024 spürbar eingetrübt ist. Nur noch 43 Prozent der Betriebe berichten von einer guten Geschäftslage.

Besonders im Südwesten zeigt sich eine düstere Stimmung unter den Handwerkern. Umsätze und Auftragslage in Baden-Württemberg sind schwächer als im Vorjahr. Rainer Reichhold, Präsident des Branchenverbands Handwerk BW, warnt vor dieser Entwicklung und betont die Notwendigkeit mutiger Schritte seitens der politischen Entscheidungsträger, um wieder Zuversicht bei gewerblichen und privaten Kunden zu schaffen.

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Die Forderung nach einem mittelstandsorientierten Wachstumspaket wird vom ZDH unterstützt. Die Lage im Gesamthandwerk ist zweigeteilt, wobei die Baukonjunktur unter dem schwachen Wohnungsbau und Verzögerungen bei der Energie- und Klimatransformation leidet. Auf der anderen Seite zeigt sich eine Erholung im Konsum, von der die übrigen Handwerksbranchen mehr oder weniger stark profitieren. ZDH-Präsident Dittrich kritisiert die hohe Steuer- und Abgabenlast sowie die belastende Bürokratie, die vor allem die kleinen Betriebe im Handwerk stark beeinträchtigt.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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