In Lahnstein haben Vertreter der rheinland-pfälzischen Grünen deutlich vor den Gefahren des Rechtsextremismus gewarnt und gleichzeitig verstärkten Umweltschutz angemahnt. Bei einer Landesdelegiertenversammlung stimmten sie sich auf die bevorstehende Wahl im Juni ein. Die Co-Landesvorsitzende Natalie Cramme-Hill betonte, dass erstmals eine Sicherheitsfirma bei einem Parteitag eingesetzt werde, um sicher tagen zu können. Sie zeigte sich schockiert darüber, dass dies mittlerweile als neue Normalität angesehen wird. Sie erinnerte an vergangene Vorfälle bei Grünen-Veranstaltungen und warnte vor rechtsextremen Kräften, die Proteste unterwandern und für ihre Zwecke nutzen.
Die Spitzenkandidatin zur Europawahl, Jutta Paulus, forderte eine klare Haltung gegen rechts in Europa. Sie kritisierte das Flirten mancher Christdemokraten mit Rechten, um Umweltschutzmaßnahmen zu blockieren. Auch auf kommunaler Ebene dürfe es keine Kompromisse mit jenen geben, die Europa und die Demokratie gefährden. Paulus bezeichnete die Europawahl als „Richtungswahl“ und betonte, dass die Grünen die Stimme der Natur sein müssen, da in Europa noch zu wenig für den Artenschutz und eine nachhaltige Agrarpolitik getan werde.
Der Co-Landesvorsitzende Paul Bunjes betonte die Bedeutung von Mobilität für die Teilhabe in lebendigen Ortschaften. Er forderte, dass auch in kleinen Dörfern mit Car-Sharing, angetrieben durch erneuerbare Energien, die Mobilität gewährleistet sein sollte. Zudem sollten der Zugang zu schnellem Internet und öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert werden. Die Grünen-Fraktionschefin im Landtag in Mainz, Pia Schellhammer, setzte sich das Ziel, den dritten Platz bei der Kommunalwahl zu verteidigen und ermutigte die Delegierten, sich auf Gegenwind einzustellen, da man sich in einem entscheidenden Wahljahr befinde.