Der Kreml hat kürzlich ein neues Magazin namens „Politruk“ veröffentlicht, das der politischen Erziehung der russischen Soldaten gewidmet ist. Vize-Verteidigungsminister Wiktor Goremykin hat das Blatt in die Tradition früherer sowjetischer Militärpublikationen gestellt und bedient sich in der ersten Ausgabe Zitaten von Diktator Josef Stalin. Goremykin, der auch Leiter der Zentralverwaltung für Militärpolitik ist, betont die Bedeutung der politischen Erziehung von Soldaten sowie die Notwendigkeit, den Feind zu bekämpfen.
Laut einem täglichen Lagebericht zur Ukraine aus Großbritannien unterstreicht das Magazin die Gleichsetzung des aktuellen Feinds in der Ukraine mit dem Feind der Sowjetunion, nämlich den Nazis. Dabei wird eine Karte der Ukraine veröffentlicht, die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der ukrainischen Staatlichkeit säen soll, um die Invasion zu rechtfertigen. Das Magazin reflektiert Russlands politisierten Umgang mit der Geschichte, der zunehmend ein zentrales Merkmal in der Bildungspolitik geworden ist.
Die Verwendung von Propaganda und Falschmeldungen zur Beeinflussung von Militärpersonal und Bevölkerung durch Moskau wird im britischen Bericht ebenfalls erwähnt. Die Einführung des Politruks, auch bekannt als Politkommissar, als Offizier mit spezialisierter politischer Ausbildung, um die politische Erziehung der Soldaten gemäß der Staatspartei zu gewährleisten, wurde bereits während des russischen Bürgerkrieges ab 1918 von der Roten Armee praktiziert. Die Rolle des Politruks wurde später auch in anderen Armeen des Warschauer Paktes nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eingeführt.
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