Heute, am 8. März 2025, wird weltweit der Internationale Frauentag gefeiert, ein Anlass, um auf die fortwährenden Herausforderungen in der Gleichstellung von Frauen und Männern hinzuweisen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstreicht in seiner Rede die fundamentale Bedeutung der Gleichberechtigung für eine erfolgreiche und demokratische Gesellschaft. Er betont, dass die Gleichstellung nicht nur ethisch notwendig ist, sondern auch zu einer freieren und glücklicheren Gesellschaft führt. Länder wie Finnland, Island, Norwegen und Schweden, die regelmäßig an der Spitze des „World Happiness Reports“ stehen, verdeutlichen dies durch ihre fortgeschrittenen Gleichstellungsmaßnahmen und niedrige gesellschaftliche Ungleichheit.

Die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt steht dem Thema ebenfalls mit Nachdruck gegenüber. Sie kritisiert den Rückgang der Frauenquote in der Politik und äußert in einem Podcast, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität maßgeblich von der Präsenz von Frauen in der Bundesregierung abhängt. Ihr Wunsch, die in der Verfassung verankerte Gleichberechtigung schnellstmöglich umzusetzen, wird von vielen geteilt.

Globale Herausforderungen

Weltweit sieht sich die Gleichstellung der Geschlechter jedoch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Ein aktueller Bericht von UN Women zeigt, dass Frauen nach wie vor unter Armut, mangelndem Zugang zu Bildung und sexualisierter Gewalt leiden. Trotz langsamer Fortschritte in der Gleichstellung wird prognostiziert, dass die Gleichstellung in Parlamenten erst im Jahr 2063 erreicht sein könnte. Der Bericht hebt hervor, dass etwa jeder vierte Parlamentssitz mittlerweile mit Frauen besetzt ist, was im Vergleich zum Vorjahr einen positiven Anstieg darstellt.

Die Herausforderungen sind jedoch anhaltend. Laut der Exekutivdirektorin von UN Women, Sima Bahous, sind zwar Reformen erkennbar, aber sie erfolgen nicht schnell genug. Zudem zeigt eine andere Analyse des UN-Bevölkerungsfonds, dass fast die Hälfte aller Frauen und Mädchen nicht in der Lage ist, eigenständig über ihre Sexualität und Fortpflanzung zu entscheiden. In vielen Ländern, insbesondere in humanitären Krisen oder Konflikten, ist die Müttersterblichkeit dramatisch hoch.

Gesundheitsversorgung und Geschlechtergerechtigkeit

Die Bedingungen für Frauen in den ärmsten Regionen der Welt sind alarmierend. Das Risiko, an Schwangerschaftskomplikationen zu sterben, ist in afrikanischen Ländern südlich der Sahara 130-mal höher als in Europa oder Nordamerika. Rassismus, Sexismus und Diskriminierung behindern weitere Fortschritte und der Zugang zur Gesundheitsversorgung bleibt in vielen Ländern unzureichend.

Die UNFPA fordert daher dringend Programme zur Verbesserung der Situation benachteiligter Frauen. Mit Investitionen von 79 Milliarden Dollar in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen könnten bis zum Jahr 2030 rund 400 Millionen ungeplante Schwangerschaften verhindert und eine Million Leben gerettet werden.

Insgesamt zeigt der Internationalen Frauentag 2025, dass trotz einiger Fortschritte die Gleichstellung der Geschlechter weiterhin eine zentrale Herausforderung darstellt. Die Stimmen von Frauen und Männern sind notwendig, um die gesellschaftlichen und politischen Strukturen zu ändern und die gesetzlich festgelegten Rechte durchzusetzen, damit alle Frauen in Zukunft die gleichen Chancen genießen können.