Politik

Expertendebatte über Bildungssystem und Einheitsschule in Niedersachsen

Schulreform in Niedersachen: Einheitsschule für alle?

Nach der vierten Klasse stehen Schülern und Eltern in Niedersachsen weitreichende Entscheidungen bevor. Das Kultusministerium in Niedersachsen hat derzeit die Entwicklung neuer Lehrpläne für die Hauptfächer in der Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) in Angriff genommen. Historisch wurden Lehrpläne für Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen und Gesamtschulen separat erstellt. Doch die aktuelle Änderung sieht vor, dass nur noch ein Lehrplan erstellt wird, der lediglich zwischen zwei Leistungsniveaus unterscheidet.

Diese Maßnahme hat zu hitzigen Diskussionen geführt, wobei Kritiker vor einer möglichen Einheitsschule warnen. Für Wolfgang Schimpf, ehemaliger Schulleiter und Ex-Vorsitzender der Direktorenvereinigung, ist klar, dass die Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Die Grünen) das gegliederte Schulsystem untergräbt. Er argumentiert, dass die Landesregierung von Rot-Grün trotz des politisch gewichtigen Elternwillens eine Einheitsschule bis zur 10. Klasse anstrebt.

CDU-Bildungspolitiker Christian Fühner äußerte ebenfalls Kritik an dem Vorhaben und warnte davor, dass die Reformen in Richtung eines Einheitscurriculums und Einheitslehrers zu einem Angriff auf die Gymnasien führen könnten, was letztendlich zur Einrichtung einer Einheitsschule führen würde.

Das Kultusministerium weist diese Vorwürfe jedoch zurück und betont, dass es nicht darum gehe, Gymnasien abzuschaffen, sondern die Lehrpläne zu modernisieren, um eine bessere Durchlässigkeit zwischen den Schulformen zu schaffen. Ziel sei es, den Wechsel zwischen den Schulformen zu erleichtern, anstatt Schulformen an sich in Frage zu stellen. Trotzdem plant die rot-grüne Koalition in Niedersachsen die Oberschulen zu Integrierten Gesamtschulen (IGS) zu entwickeln, was die Zusammenführung der Schüler unabhängig von ihrer bisherigen Schulform vorsieht.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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