Experte enthüllt: Spionageaktivitäten von Russland und China in Deutschland – Wie reagiert der Staat?

Gerhard Schindler, ehemaliger Chef des Bundesnachrichtendienstes, äußerte sich besorgt über die zunehmend aggressiven Spionageaktivitäten von Russland und China in Deutschland. Der Ukraine-Krieg hat diese Aktivitäten verstärkt, obwohl sie schon immer Bestandteil der geopolitischen Strategien dieser Länder waren. Während China lange Zeit im Bereich der Wirtschaftsspionage aktiv war, hat sich das Augenmerk mittlerweile auch auf geheimdienstliche Tätigkeiten in Europa ausgedehnt, da China bis 2049 eine weltweit führende Position anstrebt.

Im Gegensatz dazu konzentriert sich Russland traditionell auf Militärtechnologie, Energiepolitik und Sicherheitspolitik in Deutschland. Diese Bemühungen haben durch den Ukraine-Konflikt zugenommen. Schindler sieht die AfD als besonders anfällig für Einflussnahme von außen, da sie Themen setzen kann und Personen mit flexiblen Lebensläufen anzieht, die für Geheimdienste rekrutierbar sind.

Angesichts der vielfältigen Spionageaktivitäten betont Schindler die Notwendigkeit, den Sicherheitsbehörden für ihre Aufdeckungen zu danken. Er fordert eine Stärkung des Geheimschutzes und Wirtschaftsschutzes sowie eine bessere Erfassung und Weitergabe von Informationen. Er hält es für entscheidend, die Kommunikation zwischen Agenten und Führungskräften aufzuklären, da Spionage eng mit Kommunikation verbunden ist.

Schindler plädiert auch dafür, die Möglichkeit von Hackbacks, d.h. Gegenangriffen im Cyberraum, zu prüfen, um sich gegen Cyberangriffe zu verteidigen. Er sieht darin ein Mittel zur Stärkung der nationalen Sicherheit und betont die Bedeutung, dass ein Staat sich verteidigen muss. Internationale Zusammenarbeit sei unverzichtbar, um ein Gesamtlagebild zu erhalten und Informationen zusammenzuführen. Trotz der steigenden Bedrohungen wird Spionage seiner Ansicht nach weiter zunehmen, und er betont, dass man sich gegen Spionage wappnen, aber auch aktiv Informationen sammeln sollte.