EU-Agrarlobby schlägt Alarm: Green-Claims-Richtlinie begünstigt Fast Fashion und bedroht Landwirte

Landwirte fighten für Fairness in der Modebranche

Die Landwirte sind alarmiert: Die EU-Politik könnte den Einsatz von Naturfasern zugunsten von Kunstfasern in der Modebranche benachteiligen. Eine weltweite Koalition von Landwirten hat in einem Schreiben ihre Bedenken geäußert, da sie glauben, dass die geplante Green-Claims-Richtlinie durch das „Product Environmental Footprint“ -System die Fast–Fashion-Industrie begünstigen könnte.

Diese Landwirte sehen sich als „Hüter des Landes“ über Generationen hinweg und befürchten, dass ihre nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken von den aktuellen Bewertungskriterien nicht angemessen berücksichtigt werden. Sie argumentieren, dass die Kosten für die Einbeziehung ihrer Stimme in die Umweltbewertung die Vertretung großer Marken bevorzugen würden.

Die aktuelle Entwicklung beunruhigt die Branche, da sie zeitgleich mit Zusagen seitens der EU steht, Fast Fashion einzuschränken und landwirtschaftliche Betriebe in Zeiten des Klimawandels zu unterstützen. Die Landwirte warnen davor, dass eine Politik, die synthetische Fasern bevorzugt, ihre Existenzgrundlage gefährden und sie gegebenenfalls zum Aufgeben ihrer herkömmlichen Praktiken zwingen könnte.

Dieser Konflikt verdeutlicht die Spannungen innerhalb der EU zwischen Umwelt- und Wirtschaftszielen. Die Entscheidungen in Bezug auf Nachhaltigkeitsangaben können zu Interessenkonflikten führen, bei denen die mächtige Bekleidungsindustrie gegen den Agrarsektor steht.

Es ist entscheidend, dass faire und ausgewogene Richtlinien entwickelt werden, die sowohl die Bedürfnisse der Modebranche als auch der Landwirte berücksichtigen. Der Kampf um Gerechtigkeit in der Modeindustrie ist eine wichtige Auseinandersetzung, die das Gleichgewicht zwischen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit sicherstellen muss.