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Erleichterung in Europa: Frankreichs Linksbündnis gewinnt Parlamentswahl

Linksbündnis vorne: „Enthusiasmus in Paris, Enttäuschung in Moskau – Die Reaktionen auf die Frankreich-Wahl

Stand: 01:46 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten

Am Sonntagabend verkündeten französische Fernsehsender nach Schließung der Wahllokale unerwartete Ergebnisse: Bei der zweiten Runde der Parlamentswahlen liegt das Linksbündnis vor dem umstrittenen Rassemblement National und Emmanuels Macrons Mitte-Lager. Das Links-Grüne Bündnis erobert die Spitze und sorgt damit für gemischte internationale Reaktionen.

Polens Premierminister Donald Tusk äußerte seine Erleichterung über das Abschneiden des Rassemblement National. „Enthusiasmus in Paris, Enttäuschung in Moskau, Erleichterung in Kiew. Genug, um in Warschau froh zu sein“, kommentierte Tusk auf dem sozialen Netzwerk X.

Auch deutsche Politiker signalisierten überwiegend Zustimmung zu den Ergebnissen in Frankreich. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete die Hochrechnungen als eine „sensationelle Wende.“ Lauterbach betonte die Bedeutung des Zusammenhalts gegenüber rechten Populisten im Kampf für den Erhalt demokratischer Strukturen.

Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sieht im Wahlausgang einen positiven Vorboten für die anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland. Der SPD-Politiker sprach von der Vermeidung des „Schlimmsten“, da die Rechtspopulisten um Marine Le Pen keine Aussicht auf eine Regierungsmehrheit hätten.

CDU-Außenpolitiker Armin Laschet sieht in dem Wahlausgang Chancen für eine pro-europäische Mehrheit. Er lobte die Mobilisierung der französischen Demokratie und betonte, dass der Kampf für Demokratie und Europa sich lohne, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Macrons politische Position bleibt jedoch angesichts der unklaren Mehrheitsverhältnisse belastet, wie Schmid betonte. Dennoch bleibt Macron eine zentrale Figur in der französischen Politik, da die demokratischen Parteien auf Flexibilität und Kompromissfähigkeit angewiesen sind.

Nach dem stark abgeschlossenen Rassemblement National in der ersten Wahlrunde sprach Tusk von einer „sehr gefährlichen“ Entwicklung für Europa und Frankreich. Er bezog sich auf Berichte über den Einfluss Russlands und russischer Geheimdienste in vielen rechtsextremen europäischen Parteien.

Die Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang drückte ihre Freude über das Wahlergebnis auf X aus, indem sie ein Video ihrer französischen Grünen-Kollegin Marine Tondelier postete und mit „Merci, France!“ kommentierte.

„Kampf für Demokratie lohnt sich“, sagt Laschet

Laschet hob auch Macrons Mut hervor, um die Stimme jedes einzelnen Franzosen zu kämpfen. Ohne die Neuwahl, so Laschet, hätte Marine Le Pen bei den nächsten Präsidentschaftswahlen 2027 eine größere Chance gehabt. „Mit diesem Schwung aus Frankreich und vor kurzem auch aus Polen müsse man nun in Deutschland die nächsten Wahlen angehen“, fügte er hinzu.

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Europa, beobachtet die Entwicklungen in Frankreich aufmerksam, da sie Hinweise auf zukünftige politische Trends und die Stabilität demokratischer Strukturen erhalten möchten. Das Ergebnis der Parlamentswahlen zeigt die Notwendigkeit, sich aktiv für Demokratie und europäische Werte einzusetzen.

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