Im Pfälzerwald stehen die Forstämter vor großen Herausforderungen. Eine der entscheidenden Fragen ist die zukünftige Nutzung und Erhaltung der Jahrhunderte alten Eichenbestände, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch wertvoll sind. Ulrike Abel, die Leiterin des Forstamts Wasgau, und Sabine Steiner, Forstwirtin, kämpfen um die Rettung dieser Baumgiganten. Eichen können über 9000 Euro pro Stamm wert sein, was ihr wirtschaftliches Potenzial unterstreicht. Dennoch gibt es Konflikte bezüglich ihrer Nutzung, die sowohl Naturschutz- als auch wirtschaftliche Interessen betreffen, wie Rheinpfalz berichtet.
In der heutigen Zeit erwarten Gesellschaft und Politik von Wäldern vielfältige Ökosystemleistungen. Die Forderungen umfassen nicht nur mehr Flächen für den Naturschutz, sondern auch hohe Beiträge zum Klimaschutz. Dabei gewinnen neue Erholungsformen Bedeutung, beispielsweise Geocaching und Mountainbiking. Diese Erwartungen schaffen ein komplexes Spannungsfeld. Zur Untersuchung dieser Konfliktpotenziale werden verschiedene Methoden eingesetzt, einschließlich des umweltökonomischen Modells REWALE, welches die regionale Verteilung der Nachfrage nach unterschiedlichen Leistungen aufzeigt. Daten aus Bevölkerungsbefragungen dienen als wichtige Grundlage, um die unterschiedlichen Interessen zu berücksichtigen. Ein Ziel dieser Untersuchungen ist die Entwicklung von Politikoptionen, um die Erwartungen aufgrund neuer gesellschaftlicher Ansprüche in Einklang zu bringen, wie Thünen darstellt.
Natur und Erholung im Einklang
Der Druck auf die Wälder wächst, und mit ihm die Notwendigkeit für eine ständige Aktualisierung der Datensätze zur ökonomischen Bewertung der Ökosystemleistungen. Geplant ist eine Aktualisierung des Modells REWALE, sobald die Daten der Bundeswaldinventur 2022 vorliegen. Geplante Maßnahmen beinhalten unter anderem eine erneute Befragung zur Erholungsleistung und ein Update der Datenbank zur Umweltbewertung. Außerdem soll das Modell um weitere Ökosystemleistungen erweitert werden, etwa der Grundwasserbereitstellung, Jagderträgen und Freizeitjagd, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Ökosystemleistungen unserer Wälder sind nicht nur für die Natur von Bedeutung, sondern auch für das menschliche Wohlbefinden. Professor Dr. Georg Winkel weist darauf hin, dass die Erwartungshaltung der Gesellschaft an die Wälder ständig im Wandel ist. Diese Veränderungen erfordern eine proaktive Anpassung der Politik und eine klare Kommunikation, um die Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Für weitere Details zu den Ökosystemleistungen von Wäldern in Europa empfiehlt sich ein Blick auf die Arbeit von Wald und Holz NRW.