Die Stimmung im Seniorenzentrum in Kißlegg ist ziemlich aufgeheizt, weil ein beliebter Mitarbeiter aus Gambia in Kürze abgeschoben werden soll. Der Mann, der seit Oktober 2023 als vollzeitbeschäftigter Pflegehelfer in der Einrichtung tätig ist, steckt momentan in Abschiebehaft. Sein Arbeitgeber hat sich verzweifelt an lokale und nationale Politiker gewandt, um Klarheit zu schaffen. „Warum wird uns jetzt einer weggenommen, wenn wir kaum Pflegekräfte haben?“, fragt die Leitung der Einrichtung besorgt. Dieser Pflegehelfer wird als absoluter Spitzenmitarbeiter beschrieben. Seine pünktliche und freundliche Art macht ihn sowohl bei Bewohnern als auch Kollegen beliebt, wie im Bericht von www.schwaebische.de erläutert wird.
Die Abschiebung erfolgt trotz seiner in Deutschland gefestigten Existenz mit deutscher Partnerin und guten Deutschkenntnissen. Die Behörden bestehen dennoch auf der Ausreise, da der Mann seit 2019 ausreisepflichtig ist und wegen Delikten wie unerlaubtem Handel mit Betäubungsmitteln und Körperverletzung verurteilt wurde. Die Einrichtungsleiterin Rafaela Haller sieht dies als schwer nachvollziehbar an, da der Mann sich längst zu einem verlässlichen Mitarbeiter entwickelt hat. Der Rechtsanwalt des Mitarbeiters prüft nun, ob sich die Abschiebung über eine Härtefallregelung verhindern lässt, auch wenn er hofft, dass die Verhältnismäßigkeit der Entscheidung nochmal unter die Lupe genommen wird. Die Unsicherheit betrifft inzwischen auch die übrigen ausländischen Mitarbeiter, die nicht wissen, wie ihre Zukunft aussieht, was zu Verunsicherung und Panik führt.