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Politik

Die Währung der Politik: Stefan Eich und die gesellschaftliche Diskussion über Geld

Die geheime Macht des Geldes: Eine politische Ideengeschichte von Stefan Eich's Buch "Die Währung der Politik"

Stefan Eich, Professor für Regierungslehre an der Georgetown University in Washington, widmet sich in seinem Buch „Die Währung der Politik“ der Analyse des Geldes als soziale Institution innerhalb moderner Gesellschaften. Er kritisiert, dass Geld oft zu wenig politisch diskutiert wird, und bemängelt das Fehlen einer angemessenen Sprache in diesen Diskursen. Unter Bezugnahme auf eine politische Ideengeschichte des Geldes durchschreitet Eich verschiedene Epochen der westlichen Geistesgeschichte, beginnend mit Aristoteles, der die dualistische Natur des Geldes hervorhebt – als korruptives Element und zivilisierendes Instrument zugleich.

Ein weiterer Schwerpunkt von Eichs Buch liegt auf dem Wechselspiel zwischen Geld und politischer Macht. Dabei beleuchtet er verschiedene Denker wie John Locke, Johann Gottlieb Fichte, Karl Marx und John Maynard Keynes, die jeweils unterschiedliche Positionen zur Rolle des Geldes in sozialen und politischen Zusammenhängen einnehmen. Locke beispielsweise argumentierte für die Stabilität eines goldbasierten Währungssystems, während Marx eine staatliche Gestaltung der Geldpolitik infrage stellte.

Eich schließt seine Betrachtung mit einer Analyse der Zeit nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems in den Siebzigerjahren. Er beschreibt die Positionen von Friedrich August Hayek, Jürgen Habermas und Michael Walzer, die trotz unterschiedlicher Ansichten alle eine ähnliche Haltung gegenüber der politischen Bedeutung des Geldes einnehmen. Eich kritisiert jedoch diese Auswahl von Autoren, da sie seiner Meinung nach nicht ausreicht, um die heutige Verbindung von Geld und Politik zu verstehen.

Insgesamt erweist sich Stefan Eichs Buch als ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über den demokratischen Umgang mit Geld. Obwohl einige Aspekte vertieft werden könnten, bietet die politische Ideengeschichte des Geldes einen Einblick in die Entwicklung und Bedeutung der Geldpolitik bis heute. Eichs Arbeit regt dazu an, weiterführende Debatten über die Rolle des Geldes in modernen Gesellschaften zu führen und eine umfassendere Analyse zu den politischen Ideen im Zusammenhang mit Geld anzustoßen.

Lena Bauer

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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