Musik mit politischer Haltung
Die Hamburger Schule hat nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich eine wichtige Rolle gespielt. Viele Bands haben sich damals gegen Konservatismus, Kleingeistigkeit und aufkommenden Rassismus und Nationalismus positioniert. Diese politische Haltung war deutlich in ihren Texten und Liedern zu spüren. Durch ihre Musik haben sie aktiv gegen gesellschaftliche Zustände protestiert und die Diskussionen zu diesen Themen angestoßen.
Frauen in der Musikszene
Trotz des politischen Engagements der Hamburger Schule waren Frauen auf der Bühne oft die Ausnahme. Bernadette La Hengst, Sängerin der einzigen rein weiblichen Band der Szene, berichtet von subtilem Sexismus und Diskriminierung. In der Dokumentation „Die Hamburger Schule“ wird deutlich, dass auch in einer progressiven Szene wie dieser sexistische Rufe und Forderungen nach Ausziehen nicht ausblieben. Dennoch haben die Musikerinnen Wege gefunden, sich Gehör zu verschaffen und gegen diese Vorurteile anzukämpfen.
Ein Erbe der Hamburger Schule
Auch heute noch ist die Hamburger Schule präsent. Viele Musiker und Musikerinnen aus dieser Zeit gehen weiterhin auf Tour und veröffentlichen neue Musik, teilweise mit den gleichen Bands, oft aber auch solo oder in neuen Formationen. Die Ideale und Herangehensweisen dieser Ära werden weitergetragen und haben bis heute Einfluss. Trotz des langsamen Auslaufen der Bewegung Ende der 90er Jahre haben die Erfahrungen und Ideale der Hamburger Schule eine nachhaltige Wirkung hinterlassen. Die Musikszene hat sich weiterentwickelt, hat sich mit anderen Bewegungen und Aktivist*innen vernetzt und gemeinsam für eine solidarische Zukunft eingesetzt.