Die Klimachaoten von der „Letzten Generation“ haben eine neue Arena betreten – die Politik. Mit ihrer Liste „Parlament aufmischen – Stimme der Letzten Generation“ sind sie zur Europawahl zugelassen. Die zwölf Kandidaten, darunter Verurteilte, Aktivisten und Radikale, haben ihre Gesichter bereits auf Straßen und in Museen kleben lassen. Diese kontroversen Figuren haben nun die Möglichkeit, ins Europäische Parlament einzuziehen.
Obwohl die „Letzte Generation“ aufgrund ihrer Unbeliebtheit kaum auf ein großes Wählerpotenzial hoffen kann, könnten sie dennoch mit weniger als einem Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament ergattern. Anders als bei nationalen Wahlen gibt es in der EU keine Sperrklausel, was es kleinen Parteien ermöglicht, Vertreter ins Parlament zu schicken. Die ÖDP gelang es bereits 2019 mit nur 0,6 Prozent der Stimmen, einen Sitz in Brüssel zu sichern.
Lina Johnsen aus Leipzig, die auf Platz 1 der Liste steht, hat bereits mit Straßenaktionen für Aufsehen gesorgt. Als Umweltwissenschaftlerin wechselte sie direkt vom Hörsaal auf die Straße, um gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu protestieren. Sie sieht die Chance, das EU-Parlament aufzumischen. Auch Theodor Schnarr aus Greifswald und Raúl Semmler aus Mannheim haben sich als aktivistische Klimakleber einen Namen gemacht.
Ein weiterer Kandidat, Christian Bläul aus Dresden, wurde kürzlich wegen radikaler Protestaktionen zu sieben Monaten Haft verurteilt. Seine Aktionen hatten zur Blockade von Rettungswagen geführt. Trotz der potenziell lebensgefährlichen Konsequenzen ist Bläul bereit, das Risiko einzugehen, um auf die Dringlichkeit des Klimaproblems aufmerksam zu machen. Die Politik in Brüssel könnte bald mit diesen unkonventionellen Vertretern konfrontiert werden.