Politik

Die deutsche Erdüberlastung: Eine Mahnung für nachhaltiges Verhalten

Die Last der Ressourcen: Wann wird Deutschland handeln?

Der Erdüberlastungstag in Deutschland für dieses Jahr fiel auf den 2. Mai, wie von der Organisation Germanwatch herausgefunden wurde. Wenn alle Menschen weltweit wie in Deutschland leben würden, wären die natürlichen Ressourcen bereits heute aufgebraucht. Dies bedeutet, dass Deutschland ab diesem Datum auf Kosten anderer lebt und Schulden gegenüber Ländern im globalen Süden sowie zukünftigen Generationen macht, die die Auswirkungen der Übernutzung bewältigen müssen.

Laut Germanwatch hat der hohe Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten einen erheblichen Einfluss auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen. Ein Großteil des in Deutschland erzeugten Getreides wird in die Tierfutterproduktion umgeleitet, wodurch auch Importfutter zur Vernichtung von Tropenwäldern beiträgt. Die Politik wird dazu aufgefordert, nachhaltigere Angebote in Kantinen zu fördern und steuerliche Anreize für den Konsum von pflanzlichen Nahrungsmitteln zu schaffen.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) betonte, dass auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel dazu beiträgt, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Es wird empfohlen, in geschlossenen Stoffkreisläufen zu denken, indem langlebige Produkte verwendet und Recycling gefördert wird. Der Erdüberlastungstag dient als Mahnung für nachhaltiges Verhalten und verdeutlicht, dass rein rechnerisch drei Erden erforderlich wären, wenn alle Menschen so leben würden wie in Deutschland.

Jedes Land und auch ein globaler Tag werden individuell für den Erdüberlastungstag berechnet. Dieser Tag basiert auf der weltweiten Ressourcennutzung und berücksichtigt die Kapazität der Erde, Ressourcen aufzubauen, sowie den Abfall und die Emissionen zu absorbieren. Zudem werden verbrauchte Wälder, Flächen, Wasserressourcen, Ackerland und Fischgründe einbezogen. Im vergangenen Jahr fiel der weltweite Erdüberlastungstag auf den 2. August.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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