Die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland hat seit dem russischen Überfall auf die Ukraine wieder an Fahrt aufgenommen. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) drängt auf eine neue Form der Wehrpflicht und hat verschiedene Modelle prüfen lassen. Diese sollen in einem Werkstattbericht zusammengefasst werden, der jedoch erst im Juni der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Während Pistorius Unterstützung aus der CDU erhält, stoßen seine Pläne bei den Grünen und der FDP auf Skepsis.
Ein mögliches Modell, das im Raum steht, ist das schwedische System, bei dem alle Männer und Frauen eines Jahrgangs erfasst werden, aber letztendlich nur ein Teil von ihnen tatsächlich zum Dienst herangezogen wird. Trotz des Interesses an einer möglichen Wehrpflicht in Deutschland bestehen hohe rechtliche und praktische Hürden. Eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und im Bundesrat sowie die nötige Infrastruktur innerhalb der Bundeswehr müssten gewährleistet sein.
Die FDP lehnt jegliche Form eines Pflichtdienstes ab und plädiert dafür, die Attraktivität der Bundeswehr durch andere Maßnahmen zu steigern, beispielsweise durch Rekrutierungskampagnen und Zulagen. Im Gegensatz dazu plädiert die CDU für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, das auch bei der Bundeswehr abgeleistet werden kann. CDU-Verteidigungspolitiker Markus Grübel sieht die Notwendigkeit, die bestehende Wehrpflicht zu überdenken und auch Frauen einzubeziehen. Er argumentiert, dass moderne Rollenbilder es erfordern, Frauen dieselben Möglichkeiten wie Männer einzuräumen, um zur Verteidigung des Landes beizutragen.
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