Ursula von der Leyen, die derzeit um ihre zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsidentin kämpft, sieht sich möglicherweise einem Putsch in Brüssel gegenüber. In einem Vorfall wollte sie Markus Pieper für den Posten des EU-Mittelstandsbeauftragten unterstützen, aber es gab Vorwürfe der Vetternwirtschaft, sogar von EU-Kommissaren, was dazu führte, dass Pieper zurücktrat. Dies verdeutlicht, dass von der Leyen mächtige Gegner hat, auch innerhalb der konservativen Parteifamilie EVP, zu der die CDU und CSU gehören.
Für ihre erneute Wahl muss von der Leyen mehrere Hürden nehmen: sie muss die Wahl gewinnen, die Staats- und Regierungschefs überzeugen und schließlich das EU-Parlament. Doch selbst wenn die Konservativen voraussichtlich Sitze im Parlament hinzugewinnen, ist es unwahrscheinlich, dass sie eine Mehrheit erreichen werden. Im Jahr 2019 musste von der Leyen Zugeständnisse an Grüne, Sozialdemokraten und rechte Abgeordnete machen, um gewählt zu werden, was zu einer knappen Mehrheit führte.
Die Unterstützung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der von der Leyen bisher unterstützt hat, scheint zu bröckeln. Die Zukunft von von der Leyen könnte in Frage gestellt sein, da nach der Wahl möglicherweise ein anderer Kompromisskandidat ins Spiel gebracht wird. Es wird spekuliert, dass sowohl der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis als auch der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic Interesse an dem Spitzenjob zeigen. Zudem wird über Parlamentspräsidentin Roberta Metsola als potenzielle Alternative gemunkelt. Diese Entwicklungen deuten auf mögliche Herausforderungen für Ursula von der Leyen hin, da sie mit wachsendem Widerstand und alternativen Kandidaten konfrontiert ist.