Der ehemalige Eon-Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley hat in einem Interview mit dem Nachrichtensender ntv Wirtschaftsminister Robert Habeck widersprochen. Kley äußerte sich zu den Dokumenten, die das Magazin „Cicero“ gerichtlich gegen Habecks Ministerium erwirken musste. Dabei kritisierte er die Darstellung des deutschen Atom-Ausstiegs als „ergebnisoffen“ geprüft.
Insbesondere zweifelte Kley daran, dass der mögliche Weiterbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke nicht ergebnisoffen geprüft worden sei. Er bezeichnete die Behauptung, dass die Kraftwerksleistung keine relevante Energiequelle darstelle, als Unsinn. Kley argumentierte, dass die CO₂-Emissionen durch den Weiterbetrieb umfassend reduziert und Kosten gesenkt worden wären. Er betonte, dass die Produktion von 2 Cent pro Kilowattstunde durch Kernkraftwerke im Vergleich zu Gaskraftwerken erhebliche Kostenvorteile biete.
Des Weiteren widerlegte Kley die Behauptung, dass frische Brennstäbe für die Stromproduktion notwendig wären. Er machte deutlich, dass der Betrieb im Winter 2022/23 ohne zusätzliche Brennelemente möglich war. Kley betonte, dass die Entscheidung über den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken eine politische und keine technische Frage sei. Er kritisierte die Energiewirtschaft für ihre unscharfe Positionierung in politischen Diskussionen.