Politik

Bündnis Sahra Wagenknecht: Politische Überraschung bei Thüringer Landtagswahl!

Das umstrittene Potential von Sahra Wagenknecht als mögliche Regierungschefin in Thüringen

Insa-Umfragen haben ergeben, dass das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei der bevorstehenden Thüringer Landtagswahl am 1. September bereits 16 Prozent der Stimmen erhalten könnte. Damit hat die Partei trotz fehlendem Wahlprogramm die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow eingeholt und verringert auch den Rückstand zur CDU, die derzeit bei 20 Prozent liegt. Die Frage, ob Wagenknecht möglicherweise Regierungschefin werden könnte, rückt somit in den Fokus.

Es ist wohl extrem unwahrscheinlich, dass die AfD mit 30 Prozent eine Machtübernahme gelingt, da alle anderen Parteien eine Koalition mit Rechtsaußen-Chef Björn Höcke ablehnen. Somit konzentriert sich der Kampf um den Posten des Ministerpräsidenten auf die Zweitstärkste Kraft. Das BSW hat ein großes Wählerpotenzial, mit 27 Prozent der Befragten in Thüringen, die sich vorstellen können, für Wagenknecht zu stimmen.

Eine mögliche Regierungsbildung im Freistaat könnte durch das BSW völlig neue Optionen ermöglichen, auch ohne die bisherigen Hauptakteure Linke oder AfD. Wagenknecht hat ein Bündnis mit der CDU nicht ausgeschlossen, wird jedoch Bedingungen, insbesondere im Bildungssektor, stellen. Andererseits zieht auch die Thüringer CDU keine klare Grenze zur Ex-Linken.

Eine Last-Minute-Kandidatur von Wagenknecht ist theoretisch möglich, da der Ministerpräsident in Thüringen nicht im Parlament vertreten sein muss, jedoch müsste sie mindestens ein Jahr vor der Wahl ihren Wohnsitz in Thüringen angemeldet haben. Aktuell ist nicht Wagenknecht die Landesvorsitzende des BSW, sondern Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf, die zusammen mit dem Unternehmer Steffen Schütz zur Doppelspitze gewählt wurde. Der Aufbau des Landesverbandes verläuft jedoch schleppend, was sich in der Verschiebung der Wahl der BSW-Landesliste und des Verabschiedens des Wahlprogramms zeigt.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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