Politik

Branchengipfel diskutiert: Warum ermahnt Außenministerin Baerbock jedes Mal Israel?

Spitzenjournalisten analysieren die aktuelle politische Lage in Berlin

Beim „HORIZONT Kongress“ werden bedeutende Medienprofis zusammenkommen, um die gegenwärtige politische Situation in Berlin zu analysieren. Drei einflussreiche Persönlichkeiten der Medienlandschaft werden auf dem Branchengipfel vertreten sein: Philipp Peyman Engel von der „Jüdischen Allgemeinen“, Anette Diwodeit von „Correctiv“ und Gordon Repinski von „Politico“. Engel wurde kürzlich als „Chefredakteur des Jahres“ ausgezeichnet und hat die Jüdische Allgemeine in schwierigen Zeiten nach dem Terrorangriff der Hamas souverän geleitet. Er äußerte seine Besorgnis darüber, dass in der aktuellen Debatte Israel oft als Aggressor dargestellt werde, anstatt andere involvierte Parteien zu benennen.

Das gemeinwohlorientierte Medienhaus Correctiv, vertreten durch Anette Diwodeit, hat mit ihrer investigativen Arbeit bereits bedeutende Enthüllungen erzielt. Ihre Recherche über ein Treffen von Neonazis mit führenden AfD-Mitgliedern hat für Aufsehen gesorgt. Zudem hat Correctiv Missstände in verschiedenen Bereichen wie Korruption, sozialer Ungleichheit und Arbeitsmarktproblemen beleuchtet. Gordon Repinski von Politico bringt mit dem täglich erscheinenden Newsletter „Berlin Playbook“ neue Impulse in die politische Berichterstattung ein. Repinski betont die Bedeutung transparenter Berichterstattung im politischen Umfeld und plant, das Regierungsviertel präzise zu analysieren.

Inzidenztracker

Eine weitere wichtige Perspektive wird von Martin Andree, einem Medienwissenschaftler, eingebracht. Andree warnt vor den Auswirkungen der monopolistischen Digitalkonzerne auf die Demokratie, Wirtschaft und die unabhängige Medienlandschaft. Sein Impulsvortrag „The Hunger Games – Wie Big Tech den Journalismus zerstört“ wird den Kongressteilnehmern aufzeigen, welche Bedrohungen die Digitalisierung für den Journalismus darstellt. Trotz der Herausforderungen zeigt Andree auf, dass es noch möglich ist, die Entwicklung umzukehren und die Vielfalt und Qualität der Medienlandschaft zu bewahren. Der „HORIZONT Kongress“ verspricht also, eine spannende Plattform zu sein, auf der kritische Themen in der politischen Berichterstattung erörtert werden.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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