Vorfall | Vandalismus |
---|---|
Uhrzeit | 07:45 |
Ort | Frankfurt am Main |
Ursache | politisches Motiv |
Unglaubliche Szenen spielten sich in Frankfurt am Main ab, als in der Nacht zum Freitag mutmaßliche Linksextremisten ein Denkmal des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck zu Fall brachten und mit Parolen beschmierten. Die Tat fand im Stadtteil Höchst gegen 7:45 Uhr morgens statt, wie die Polizei berichtet. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, um die Täter wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung zu belangen. Die Täter besprühten den Sockel mit den Worten „Antikoloniale Aktion“ und die Statue mit dem Wort „coloniser“. Offensichtlich ein politisch motivierter Akt, wie aus einem Selbstbezichtigungsschreiben hervorgeht, das am Freitag auf der Plattform Indymedia veröffentlicht wurde. Laut den Ermittlern handelt es sich um ein antikoloniales Zeichen anlässlich des 140. Jahrestages der Kongo-Konferenz, bei der die kolonialen Mächte Afrika unter sich aufteilten. Junge Freiheit berichtet, dass der Sachschaden noch nicht beziffert werden konnte.
Achterbahn der Gefühle in Frankfurt!
Die Berliner Konferenz, damals von Bismarck einberufen, veränderte das Kolonialverhältnis in Europa maßgeblich. Während viele Bismarck nicht als typischen Kolonisator sehen, führte die Konferenz zur intensiven Kolonialisierung Afrikas und hatte weitreichende Konsequenzen, die bis heute spürbar sind. Bismarck wollte hauptsächlich den Frieden in Europa bewahren und den Sklavenhandel international ächten. Dennoch wird ihm heute von einigen vorgeworfen, an der Notlage vieler Afrikaner beteiligt gewesen zu sein.
Die AfD im Hessischen Landtag prangert die Tat als Spitze eines Eisbergs an. Laut ihrem kulturpolitischen Sprecher, Frank Grobe, würde die „Cancel Culture“ die europäische Geschichte als Verbrechen darstellen und zunehmend in Behörden und Parlamenten Einzug finden. Diese Ideologie sei der Grundstein für Taten wie die Denkmalschändung in Frankfurt. Grobe fordert mehr Schutz für Denkmäler und erinnert daran, dass Bismarck ein politisches Genie und Begründer des deutschen Nationalstaats war. Er sieht den Angriff auf das Denkmal als Angriff auf Geschichte und Identität Deutschlands.
Frankfurt in Aufruhr – Polizei bittet um Hilfe
Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in anderen Städten wie Hamburg gibt es immer wieder Vandalismus an Denkmälern, welche die deutsche Kolonialgeschichte thematisieren. Dort plant der Senat eine Umgestaltung des Bismarck-Denkmals im Wert von 27.000 Euro. Diese Maßnahmen zeigen den Konflikt zwischen Erhalt und Neuinterpretation historischer Stätten. Indes hat die Frankfurter Polizei die Ermittlungen intensiviert und bittet die Bevölkerung um Hinweise, um die Täter schnellstmöglich zu ermitteln.
Die Gefahr solcher Taten bleibt bestehen, wie auch der Vorfall in Frankfurt zeigt. Darin sieht man die Spannungen, die innerhalb der deutschen Gesellschaft bestehen. Geschichtsbewusstsein wird nicht immer mit einer traditionell historischen Sichtweise gleichgesetzt, sondern provoziert immer wieder hitzige Debatten und führt nicht selten zu solchen radikalen Aktionen. Junge Freiheit liefert den kulturellen Hintergrund dieser brisanten Themen.
Ort des Geschehens
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 80
Analysierte Forenbeiträge: 18