Politik

Armutsgefährdung bei Senioren: Anstieg der Altersarmut in Deutschland 2023

Alarmierende Entwicklung: Welche Gründe stecken hinter dem Anstieg der Altersarmut in Deutschland?

Die Altersarmut in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen, insbesondere bei Senioren, vor allem bei Frauen. Laut Daten des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2023 18,1 Prozent der Menschen ab 65 Jahren als armutsgefährdet eingestuft, was einem Anstieg um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei Frauen in dieser Altersgruppe lag die Armutsgefährdungsquote sogar bei 20,2 Prozent, ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022.

Die Zahlen aus dem Mikrozensus 2023, die von der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht abgefragt wurden, belegen, dass insgesamt 16,6 Prozent der Gesamtbevölkerung als armutsgefährdet gelten. Besonders betroffen sind junge Menschen, wobei die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2023 unter 18-Jährige bei 20,7 Prozent und zwischen 18 und 25 Jahren bei 25,0 Prozent lag.

Eine besorgniserregende Entwicklung zeigt sich in der Generation 65 plus, bei der der Anteil der armutsgefährdeten Menschen zugenommen hat. Ältere Männer sind zwar seltener armutsgefährdet als Frauen, dennoch stieg ihre Quote um 0,3 Prozent an. Sahra Wagenknecht macht die Entwicklung der Renten für diese Situation verantwortlich und bezeichnet die Werte als beschämend.

Wagenknecht führt den Anstieg der Altersarmut auf die Entwicklung der Renten zurück, die in den letzten Jahren real gesunken sind. Sie fordert eine Anpassung des deutschen Rentensystems an das österreichische Modell, bei dem die Renten zwar höher, aber auch die Beiträge entsprechend hoch sind. Ihre Forderung nach einer Volksabstimmung über das Rentensystem wie in Österreich bekräftigt sie, um die Rentensituation in Deutschland verbessern zu können.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"