Politik

Armutsgefährdung bei deutschen Senioren: Frauen besonders betroffen

Altersarmut in Deutschland: Ursachen, Auswirkungen und politische Lösungsansätze.

In Deutschland müssen Millionen Menschen mit sehr wenig Geld auskommen, wobei der Gesamtanteil insgesamt leicht zurückgegangen ist. Allerdings zeigt sich ein anderes Bild in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Im Jahr 2023 galten laut Statistischem Bundesamt 18,1 Prozent der Menschen ab 65 Jahren als armutsgefährdet, was einen Anstieg um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders betroffen sind hier Frauen, von denen 20,2 Prozent als armutsgefährdet gelten, was einem Anstieg um 0,8 Punkte im Vergleich zu 2022 entspricht.

Die Zahlen stammen aus dem Mikrozensus 2023 und wurden von der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht abgefragt. Die „Armutsgefährdungsquote“ definiert den Anteil der Menschen, die weniger als 60 Prozent des Medians der Äquivalenzeinkommen zur Verfügung haben. Der Median teilt den Datensatz in zwei gleich große Hälften, während das Äquivalenzeinkommen das Gesamteinkommen eines Haushalts unter Berücksichtigung von Einspareffekten größerer Haushalte umfasst.

Junge Menschen sind insgesamt häufiger von Armut bedroht als ältere Generationen, wobei die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2023 bei 16,6 Prozent der Gesamtbevölkerung lag. Besonders hoch war diese Quote bei jungen Menschen unter 18 Jahren (20,7 Prozent) und zwischen 18 und 25 Jahren (25,0 Prozent). Obwohl der Anteil in diesen Altersgruppen leicht zurückging, stieg er bei der Generation 65 plus an, sowohl bei Frauen (20,2 Prozent) als auch bei Männern (15,4 Prozent).

Sahra Wagenknecht macht die Rentenentwicklung für die steigende Altersarmut verantwortlich. Sie kritisiert, dass die Renten in den letzten Jahren real gesunken sind und bezeichnet die Werte als beschämend. Die Rentenerhöhungen konnten nicht mit der Inflation mithalten, was dazu führte, dass Rentner zu den großen Verlierern der Teuerung wurden. Wagenknecht fordert eine Anpassung des deutschen Rentensystems an das österreichische Modell, bei dem die Renten zwar höher sind, aber auch höhere Beiträge gezahlt werden.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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