Der AfD-Politiker Petr Bystron hat angeblich zugegeben, kleine Pakete eines prorussischen Geschäftsmanns namens Artem Martschewskij angenommen zu haben. Laut Teilnehmern einer Sitzung des AfD-Bundesvorstands war in den Paketen kein Geld enthalten. Martschewskij, der das Internetportal „Voice of Europe“ betreibt, wurde vom tschechischen Sicherheitsinformationsdienst als Teil einer russischen Einflussoperation enttarnt. Über dieses Portal wurden kremlfreundliche Propaganda und Desinformation in 14 Sprachen verbreitet und prorussischen Politikern in Europa Geld zugesprochen.
Bystron schwieg über den Inhalt der erhaltenen Pakete und war wegen belastender Audio- und Videoaufnahmen bereits vom Bundesvorstand befragt worden. Medienberichten zufolge soll Bystron rund 20.000 Euro von Martschewskij erhalten haben. Trotzdem bestritt Bystron, Geld in den Paketen gefunden zu haben, und verschwieg, was sie stattdessen enthielten. Es wurde berichtet, dass Audioaufnahmen existieren, auf denen Bystron angeblich Geld zählt.
Auf die Anfrage des „Spiegel“ dementierte Bystron nicht sein Eingeständnis vor dem AfD-Vorstand, sondern sprach von einer Medien-Kampagne gegen ihn. Er äußerte die Vermutung, dass die Video- und Tonaufnahmen bereits im Umlauf seien und veröffentlicht werden könnten. Es ist das erste Mal, dass Bystron zugegeben hat, dass er heimlich gefilmt und abgehört worden sein könnte.