Bei den Landratswahlen in Thüringen erlitt die AfD bei 13 Wahlen am Sonntag Niederlagen. Selbst der Vize-Parteichef der AfD, Stefan Möller, erreichte in Erfurt bei der Oberbürgermeisterwahl nur 19,3 Prozent der Stimmen und verpasste damit die Stichwahl. Diese wird nun zwischen dem SPD-Amtsträger Andreas Bausewein und dem CDU-Herausforderer Andreas Horn entschieden, da die AfD-Konkurrenz von Grünen und Linken chancenlos war.
Weiterhin droht Björn Höcke eine Niederlage bei der Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt, da die AfD mit zwei rivalisierenden Listen antritt. Auch die AfD-Kandidaten in Gera und anderen Städten könnten im ersten Wahlgang scheitern, da sie voraussichtlich nicht genügend Stimmen erreichen. Die Wählerbeteiligung bei den Wahlen lag auf dem Niveau der letzten großen Kommunalwahl 2018, wobei es vor vielen Wahllokalen zu langen Warteschlangen kam.
Die CDU hingegen konnte bei den Oberbürgermeister-Wahlen in Weimar, Suhl und Altenburg voraussichtlich bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen. In Hildburghausen trat die AfD gar nicht an, sodass das rechte Wählerspektrum dem Neonazi Tommy Frenck überlassen wurde. Die Wahl war von zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus begleitet, wobei es in Bad Köstritz zu einem tragischen Todesfall kam.
Trotz der Umfragen, die die AfD als führende Partei zur Thüringer Landtagswahl im September sehen, könnte der Landesverband aufgrund seiner rechtsextremen Einordnung durch den Verfassungsschutz und der Gerichtsverfahren gegen Björn Höcke mit weiteren Herausforderungen konfrontiert sein.
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