Politik

Abschied von einem Urgestein: Jürgen Trittin von Größen wie Merkel und Grünen verabschiedet

Das Vermächtnis von Jürgen Trittin: Ein Blick hinter die politische Bühne

Berlin (dpa) – Angela Merkel, Ex-Kanzlerin, und prominente Grünen-Politiker haben sich zusammen mit Fraktionsmitgliedern versammelt, um das langjährige Partei-Urgestein Jürgen Trittin zu verabschieden. Merkel bedauerte in ihrer Rede, dass eine schwarz-grüne Koalition im Jahr 2013 nicht zustande kam. Sie hob hervor, dass der Versuch einer Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP 2017 nicht an den Verteidigungsausgaben oder den Grünen, insbesondere nicht an Trittin, gescheitert sei. Das Ziel der Nato, die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, wurde dabei erwähnt.

Jürgen Trittin hatte im Dezember angekündigt, sein Bundestagsmandat niederzulegen, was schließlich Anfang Januar nach 25 Jahren im Parlament geschah. Er bekleidete das Amt des Umweltministers von 1998 bis 2005 und war Merkel in dieser Position voraus. Trittin war ebenfalls Partei- und Fraktionschef. In den letzten Jahren war er vor allem als Außenpolitiker präsent. Zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag im Juli wurde erwähnt.

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Die Veranstaltung, bei der Trittin verabschiedet wurde, fand im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestags statt und war nicht öffentlich. Merkel sprach lobend über Trittin, betonte sein Erbe als Bundesumweltminister und lobte seine Kompromissfähigkeit. Eine positive und humorvolle Stimmung herrschte während der Rede, die immer wieder mit Applaus und Gelächter honoriert wurde.

In seiner eigenen Rede betonte Trittin die Bedeutung von Kompromissen in der Politik, sowohl zwischen Regierung und Opposition als auch auf europäischer Ebene. Er hob hervor, dass die Fähigkeit zum Kompromiss Deutschland zu einem Anker der Demokratie in Europa mache.

Die Einladung Merkels zu der Veranstaltung wurde als symbolischer Akt bezeichnet, der den respektvollen Umgang zwischen Angehörigen unterschiedlicher politischer Lager betonte. Politiker wie Außenministerin Annalena Baerbock und Vizekanzler Robert Habeck würdigten Trittin als eine herausragende Persönlichkeit und Lobten sein Engagement für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gerechtigkeit. Trittin erhielt parteiübergreifend Respekt und Anerkennung für seine langjährige politische Arbeit.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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