Nach dem Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke in Dresden hat sich ein 17-Jähriger bei der Polizei gestellt. Laut dem sächsischen Landeskriminalamt gab der Jugendliche zu, den 41-Jährigen angegriffen zu haben. Ecke wurde von vier Tätern im Stadtteil Striesen angegriffen und erlitt schwere Verletzungen, die eine Operation erforderlich machten.
Vor dem Angriff auf Ecke attackierte die Gruppe einen 28-jährigen Mann, der für die Grünen Wahlplakate aufhing. Die Täter verletzten ihn schwer. Der 17-jährige Tatverdächtige hatte zuvor keine polizeilichen Vorstrafen. Laut Berichten erschien der Jugendliche zusammen mit seiner Mutter auf dem Revier, um sich zu stellen. Die Ermittlungen zu den anderen Tätern sind noch im Gange, und der Staatsschutz hat die Untersuchungen übernommen.
Sachsens Innenminister Armin Schuster betonte die Ernsthaftigkeit der Ermittlungen und forderte auch die anderen Täter auf, sich der Polizei zu stellen. Die Attacke löste landesweite Bestürzung aus, und Politiker verschiedener Parteien verurteilten den Vorfall. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete den Angriff als Bedrohung für die Demokratie, während FDP-Chef Christian Lindner eine zunehmende Enthemmung in der politischen Auseinandersetzung beklagte. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich entsetzt über die Ereignisse.
Die jüngsten Angriffe auf Politiker und Wahlhelfer haben zu öffentlichen Reaktionen geführt. Ein Netzwerk plante eine Demonstration in Berlin, während in Dresden eine Demonstration zur Verteidigung der Demokratie stattfinden sollte. Verschiedene politische Persönlichkeiten kündigten ihre Teilnahme an den Demonstrationen an. Solidaritätsbekundungen in Form von Spenden wurden ebenfalls angekündigt, um demokratische Parteien zu unterstützen, die von solchen Angriffen betroffen waren.