In Thüringen haben CDU, SPD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) den Weg für Sondierungsgespräche zu einer möglichen so genannten Brombeer-Koalition frei gemacht. Dies gab der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt in Oberhof bekannt, mit der Planung, bereits in der nächsten Woche mit den Gesprächen zu beginnen. Dabei sollen die inhaltlichen Schnittmengen der drei Parteien ausgelotet werden, nachdem die bisherigen Gespräche eine Basis für diese Diskussion geschaffen haben. Thüringens SPD-Chef Georg Maier betonte, dass man sich nicht an einer Koalition beteiligen werde, die mit der AfD wechselnde Mehrheiten eingeht. Um Gesetzesvorhaben zu verabschieden, wären sie auf die Linke angewiesen, da die drei Parteien insgesamt nur 44 der 88 Sitze im Parlament besetzen.
Trotz erhöhter Besorgnis über mögliche Kooperationen mit der AfD und den Linken bleibt der Austausch zwischen den Parteien aktiv, auch wenn der CDU ein Unvereinbarkeitsbeschluss diesbezüglich im Weg steht. Intern gibt es jedoch Bedenken hinsichtlich der Bedingungen von Wagenknecht, die eine klare Haltung zu Diplomatie im Kontext des Ukraine-Kriegs fordert. Diese Forderungen werden sowohl von der CDU als auch der SPD kritisch betrachtet. Gespräche zwischen den Vertretern der Parteien laufen bereits seit Wochen, sodass eine informierte Entscheidung in der nahen Zukunft zu erwarten ist, berichtet www.radiohagen.de.