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Alarmstufe Rot: Ansteigende Blauzungenkrankheit bedroht Tiere in Niedersachsen

Die Blauzungenkrankheit breitet sich seit Wochen rasant in Niedersachsen aus, infiziert Hunderte Rinder, Schafe und Ziegen, während das Landwirtschaftsministerium alarmiert 90 Fälle in diesem Jahr meldet und zur schnellen Impfung aufruft, um die Tiere zu schützen.


Bild: dpa | Rob Engelaar

Auswirkungen der Blauzungenkrankheit auf die Landwirtschaft in Niedersachsen

In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist seit wenigen Wochen ein alarmierender Anstieg der Blauzungenkrankheit zu verzeichnen, der bedeutende Auswirkungen auf die Tierhaltung in der Region hat.

Ursachen und Verbreitung der Krankheit

Die Zahl der bestätigten Infektionen hat in den letzten Wochen dramatisch zugenommen. Allein in diesem Jahr wurden 90 Fälle in Niedersachsen registriert, von denen etwa die Hälfte innerhalb eines Monats identifiziert wurde. Experten, wie Matthias Prokop vom Niedersächsischen Schafzuchtverband, warnen vor einem weiteren Anstieg dieser Zahlen.

Die Krankheit wird durch Stechmücken übertragen, was ihre Bekämpfung zusätzlich erschwert. Die typischen Symptome sind unter anderem hohes Fieber, eine geschwollene Nase und, wie der Name bereits verrät, eine blaue Zunge. Schockierenderweise sterben fünf bis zehn Prozent der infizierten Tiere, was für viele Tierhalter eine existenzielle Bedrohung darstellt.

Impfen zur Eindämmung der Ausbreitung

Um die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit zu stoppen, ist gemäß den Empfehlungen von Fachleuten eine rasche Impfkampagne unerlässlich. Es gibt bereits Impfstoffe, die zwar nicht in der EU zugelassen sind, aber dennoch vorübergehend eingesetzt werden dürfen, um die Tiere zu schützen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Blauzungenkrankheit nicht auf Menschen übertragbar ist. Damit besteht für die Bevölkerung kein direktes Gesundheitsrisiko, doch die wirtschaftlichen Folgen für die Landwirtschaft könnten gravierend sein.

Die Reaktion der Tierhalter

Die Tierhalter in Niedersachsen sind besorgt, da die Kontrollen und mögliche Quarantänemaßnahmen neue Herausforderungen für ihre Betriebe darstellen. Viele sehen sich gezwungen, zusätzliche Investitionen in Impfungen und Tiergesundheit zu tätigen, um ihre Bestände zu schützen. Diese Situation könnte langfristige Auswirkungen auf die Produktionskapazitäten der Landwirtschaft in der Region haben.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 24. Juli 2024, 15 Uhr