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Opern für alle: Musikgenuss im Altenheim St. Korbinian in Baldham

Die italienische Oper wird bald auf unkonventionelle Weise in das Altenheim St. Korbinian in Baldham Einzug halten. Geplant von den Künstlerinnen Maria Anelli und Serena Chillemi, zielt dieses Projekt darauf ab, auch Menschen, die normalerweise keinen Zugang zur Oper haben, für diese Kunstform zu begeistern. Mit einer Premiere am 29. September, die speziell für die Bewohner des Heims konzipiert ist, setzen die beiden Musikerinnen auf eine neue Herangehensweise.

Beide Frauen, die in München leben, haben sich zum Ziel gesetzt, die Magie der italienischen Oper einem breiteren Publikum näherzubringen. Ihr Projekt, das unter dem Namen „Opera Semplice“ firmiert, hat das Ziel, bekannte Werke von Komponisten wie Verdi, Puccini oder Rossini auf eine unterhaltsame und zugängliche Weise zu präsentieren. In der Hoffnung, die Zuhörer zu inspirieren und zu unterhalten, kombinieren sie musikalische Darbietungen mit interessanten Hintergrundinformationen über die Komponisten und ihre Werke.

Eine neue Perspektive auf die Oper

Das Duo hat bereits Erfahrungen in verschiedenen Einrichtungen gesammelt, doch der Auftritt in einem Altenheim stellt eine Premiere für sie dar. „Es wird ein Experiment“, sagt Serena Chillemi, während sie die Herausforderungen und Chancen eines solchen Publikums beschreibt. Der Nachmittag wird nicht nur musikalisch gestaltet, sondern auch mit Informationen über die Komponisten ergänzt. Historische Kontexte und witzige Anekdoten sollen dazu beitragen, den Zuhörern einen besseren Zugang zu den musikalischen Werken zu ermöglichen.

Das Besondere an diesem Event ist auch die Einbindung der Mitarbeiter des Altenheims. Insgesamt sollen bis zu 15 Angestellte in das Geschehen eingebunden werden, die im Vorfeld in Workshops geschult werden, um interaktive Rollen zu übernehmen. Dies schafft eine Verbindung zwischen den Künstlerinnen und dem Publikum, die möglicherweise ein Gefühl der Gemeinschaft und Teilhabe fördert.

Eine nachhaltige Wirkung möchte man durch die Verwendung einfacher Kostüme und minimaler Bühnenausstattung erzielen. Die Darbietungen werden in italienischer Sprache erfolgen, wobei sie durch deutsche Untertitel unterstützt werden. So können auch die nicht italienisch sprechenden Zuschauer den Inhalt der Arien verstehen.

Die Kunst des Geschichtenerzählens

Die italienische Oper hat eine lange Tradition und ist bekannt für ihre emotionalen Geschichten und kraftvollen Melodien. Durch ihre Herangehensweise möchten Maria Anelli und Serena Chillemi diesen Reichtum an Emotionen und Geschichten auch Menschen vermitteln, die möglicherweise nicht oft in den Genuss eines Opernbesuchs kommen. Dazu werden sie Werke von Rossini präsentieren, wobei besonderes Augenmerk auf die Charaktere und deren individuelle Geschichten gelegt wird.

Maria Anelli bringt ihre Erfahrung als Gesangslehrerin ein, und ihre Schülerin Elisabeth Mauro, die ebenfalls Teil des Projekts sein wird, sorgt für einen persönlichen Bezug zur Gemeinde. Unterstützt wird die Veranstaltung durch Sponsoren wie die Käferstiftung sowie durch Spenden, die zur Deckung der Kosten beitragen. Der Eintritt zu dem Event ist frei, jedoch sind Spenden willkommen, um die kulturellen Projekte fortzuführen.

Der Opernnachmittag findet in einem der großen Säle des Altenheims statt, der Platz für bis zu 200 Besucher bietet. Dadurch haben nicht nur die Bewohner, sondern auch deren Angehörige die Möglichkeit, an diesem faszinierenden Erlebnis teilzunehmen.

Diese Initiative zeigt eindrucksvoll, wie Kunstformen wie die Oper in unerwartete Gesellschaftsbereiche integriert werden können und dass jede, auch ungewöhnliche, Bühne ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austausches sein kann. Für Maria Anelli und Serena Chillemi ist dies nicht nur eine Aufführung, sondern der Beginn einer neuen Ära für die italienische Oper in Deutschland.

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