Uganda steht erneut vor einer ernsten Gesundheitskrise, nachdem das Gesundheitsministerium neun bestätigte Ebola-Fälle im Land gemeldet hat. Bei diesem Ausbruch, der Ende Januar 2025 erklärt wurde, handelt es sich um den Sudan-Stamm des Ebola-Virus, für den bislang kein zugelassenes Vakzin existiert. Von den neun Fällen wurde ein tödlicher Verlauf verzeichnet. Derzeit werden sieben Patienten in einem Krankenhaus in Kampala behandelt, während ein weiterer Patient in der Nähe der kenianischen Grenze in Mbale medizinisch versorgt wird. Alle Patienten befinden sich in stabilem Zustand. Neben den bestätigten Fällen sind derzeit 265 Personen in Quarantäne, nachdem sie Kontakt zu den Infizierten hatten.
Ebola ist eine hochansteckende Krankheit, deren Symptome zwischen zwei und 21 Tagen nach der Infektion auftreten können. Zu den häufigsten Symptomen gehören Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und besondere Blutungen. Aufgrund der infektiösen Natur des Virus ist eine Isolation und Behandlung der Patienten unerlässlich.
Erste Impfstoffstudie gestartet
Angesichts der bedrohlichen Situation hat Uganda in Zusammenarbeit mit der WHO und internationalen Partnern die erste Impfstoffstudie für den Sudan-Stamm des Ebola-Virus ins Leben gerufen. Diese wichtige Initiative wurde innerhalb von nur vier Tagen nach Bestätigung des Ausbruchs vorbereitet. Die geplante Studie zielt darauf ab, die klinische Wirksamkeit eines neuartigen rekombinanten Vesikulären Stomatitisvirus (rVSV)-Impfstoffs zu testen.
Wie Devdiscourse berichtet, sind in Uganda 2.400 Dosen des Kandidatenvakzins verfügbar, die in Situationen wie dieser eingesetzt werden sollen. WHO-Direktor-General Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete die schnelle Einrichtung der Studie als bedeutenden Fortschritt für die weltweite Pandemievorbereitung.
Die Studie wird unter strengen internationalen Standards durchgeführt, unterstützt durch ein Team von Experten der WHO, die den Forschungsprozess begleiten und sicherstellen, dass die guten klinischen Praktiken eingehalten werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den drei definierten Impf-Ringen, die mit den Kontakten des ersten bestätigten Falls beginnen sollen.
Globale Unterstützung zur Bekämpfung des Ausbruchs
Die WHO hat bereits 2.160 Dosen des Kandidatenvakzinses und Behandlungsoptionen in Kampala bereitgestellt. In Kooperation mit der ugandischen Regierung, der Makerere University Lung Institute und dem Ugandan Virus Research Institute wird das Trial durchgeführt, um die Wirksamkeit des Impfstoffs zu evaluieren und möglicherweise den aktuellen Ausbruch zu beenden. Darüber hinaus werden Behandlungen wie ein monoklonaler Antikörper sowie das antivirale Medikament Remdesivir eingesetzt.
Die Herausforderungen bei der Bewältigung dieser Gesundheitskrise sind jedoch nicht zu unterschätzen. Es gibt Berichte über unklare Kommunikationsstrategien von Behörden sowie Vorbehalte im Tourismussektor bezüglich der Bekanntgabe des Ausbruchs. Dies könnte die Bemühungen zur Impfakzeptanz und -durchführung behindern. In diesem Zusammenhang gibt es auch Bedenken bezüglich der Impfbereitschaft unter den Personen, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.
Die letzten fünf Ausbrüche des Sudan-Virus in Uganda, der letzte von September 2022 bis Januar 2023, führten zu 164 Fällen und 77 Todesfällen. Dieses neue Bemühen um einen Impfstoffverlauf hebt die Dringlichkeit hervor, effizientere Maßnahmen zur Bekämpfung des Sudans Ebola-Virus zu entwickeln und die medizinische Infrastruktur in Uganda zu stärken.