Das Weiße Haus plant, die Regeln für den Zugang von Journalisten zum Oval Office erheblich zu ändern. Diese Initiative wird von der Trump-Administration vorangetrieben und zielt darauf ab, die Kontrolle über die Journalisten, die dem Präsidenten Fragen stellen dürfen, zu verstärken. Laut einem Bericht von Merkur wird insbesondere die White House Correspondents Association (WHCA) von dieser Entscheidung tangiert, die bislang eine bedeutende Rolle bei der Auswahl der Korrespondenten gespielt hat.
Die WHCA wird teilweise entmachtet, da künftig das Presseteam des Weißen Hauses die Zusammensetzung des Pressepool bestimmt. Dieser Pool, welcher aus Reportern besteht, die Zugang zu Veranstaltungen mit begrenztem Platz haben, wird in Zukunft nicht mehr von der WHCA organisiert. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte in einem Pressebriefing, dass diese Entscheidung mit einem bestehenden Rechtsstreit zwischen der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und dem Weißen Haus zusammenhängt. AP-Reporter waren wiederholt von Veranstaltungen ausgeschlossen worden, nachdem sie sich geweigert hatten, die von Trump vorgeschlagene Bezeichnung „Golf von Amerika“ zu verwenden, was zu einem Streit über die Namensänderung führte.
Einrichten eines neuen Pressepools
Der geplante neue Zugang könnte auch eine erweiterte Zugangsregelung für lokale Medien und Streaming-Dienste beinhalten. Berichten von USA Today zufolge sollen auch Radio-Moderatoren Teil des Pressepools werden, was eine bedeutende Abkehr von der bisherigen Praxis darstellt. Reporter von großen Agenturen wie AP, Reuters und Bloomberg werden somit nicht länger die Exklusivität des Zugangs repräsentieren.
Die Entscheidung des Weißen Hauses wird scharf kritisiert, besonders von der WHCA und der „New York Times“, die diese Entwicklung als einen signifikanten Rückschritt für die Pressefreiheit in den USA sehen. Eugene Daniels, Präsident der WHCA, äußerte Bedenken, dass der Verlust dieser Kontrolle die Unabhängigkeit der Medien gefährden könnte. Ergänzend hierzu hat das Weiße Haus die Sinclair-Mediengruppe ins Spiel gebracht, bei der ähnliche kritische Stimmen laut wurden. Diese Gruppe ist bekannt für ihre zentral gesteuerten Vorgaben in der Berichterstattung, was sie zum Gegenstand der Diskussion über die Desinformation unter der Trump-Administration macht, so Spiegel.
Die Änderungen sind zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht in Kraft, zudem bleibt unklar, wann genau diese Neuregelungen umgesetzt werden sollen. Beobachter und Medienvertreter werden gespannt verfolgen, wie sich die Presselandschaft unter dieser neuen Regimepolitik entwickeln wird.