Am heutigen Tag, dem 6. Januar 2025, berichten mehrere Medien über ein bemerkenswertes Phänomen am Sylter Weststrand: Spaziergänger finden dort eine große Anzahl junger Seesterne, die ans Ufer gespült wurden. Diese Seesterne, die meist nur wenige Zentimeter im Durchmesser messen, verenden am Strand. Die Nationalparkverwaltung erklärt, dass die Tiere bei starken Stürmen vom Untergrund, wie Muschelbänken, losgerissen werden und auf sandigem Untergrund nicht haltbar sind, was sie verwundbar macht.
Wie die Naturschutzbotschafterin von Sylt, Charlie Esser, berichtet, handelt es sich hauptsächlich um einjährige Seesterne. Dieses Phänomen tritt regelmäßig auf und ist im Kontext der Natur als normal einzuschätzen. Zudem hat die Situation keine signifikanten Auswirkungen auf den Bestand der Seesterne, da sie für andere Tiere als Beute kaum nahrhaft sind. Selbst Möwen zeigen wenig Interesse an den angespülten Seesternen, was die geringen ökologischen Auswirkungen unterstreicht.
Ein häufiger Begleiter: Die Stürme
Die massenhaften Ansammlungen von Seesternen sind vor allem bei starken Weststürmen zu beobachten, die an der Nordsee in letzter Zeit zugenommen haben. Diese Entwicklung wird teilweise auf den Klimawandel zurückgeführt, der in den vergangenen Jahrzehnten zu häufigeren und höheren Sturmfluten geführt hat. Ein Bericht des Helmholtz-Zentrums Hereon hebt hervor, dass aufgrund des Meeresspiegelanstiegs bei anhaltend hohem Treibhausgasausstoß die Sturmfluten bis 2100 um bis zu 1,50 Meter höher auflaufen könnten als heute.
Die Küstenforscher weisen auf die Notwendigkeit hin, langfristig wirksamere Küstenschutzmaßnahmen zu entwickeln. In der veröffentlichten Broschüre „Nordseesturmfluten im Klimawandel – Perspektiven der Küstenentwicklung“ werden Grundlagen für Politik, Planung und Küstenbewohner angeboten, um den Herausforderungen des Klimawandels besser begegnen zu können.
Regelmäßigkeit und Normalität
Die Beobachtungen im Sylter Weststrand stehen also nicht isoliert da, sondern sind Teil eines größeren Musters, das durch die Wechselwirkungen von Sturm, Küstenerosion und Klimaerwärmung geprägt ist. Die regelmäßigen Ansammlungen junger Seesterne an den Stränden sind zwar eindrucksvoll, jedoch haben sie für den Seesternbestand keine besorgniserregenden Folgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die derzeitige Situation am Sylter Strand sowohl biologisch als auch klimatisch erklärbar ist. Die regelmäßige Wiederkehr dieses Phänomens verdeutlicht die Komplexität der ökologischen Zusammenhänge in Zeiten des Klimawandels.
Für weitere Informationen zu den Sturmfluten und deren Auswirkungen auf die Nordseeküste lesen Sie FAZ, Kreiszeitung und Helmholtz-Zentrum Hereon.