Am 20. Januar 2025 wurde Donald Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt. Seine Amtseinführung, die weltweit, unter anderem in Deutschland, auf dem Sender Phoenix übertragen wurde, nahm jedoch eine unerwartete Wendung. Während der Rede des neuen Präsidenten rief der Simultanübersetzer Frank Deja frustriert ins Mikrofon: „Sag‘ mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“ Dies führte sowohl zu Belustigung als auch zu Kritik in sozialen Medien, da einige das Verhalten als unprofessionell empfanden.

Der Vorfall, der in der Live-Übertragung passierte, wurde von Phoenix als Ergebnis einer technischen Panne erklärt. Die Kommunikation zwischen dem Dolmetscher und der Regie war hörbar, was zu dem Missgeschick führte. Der Sender betonte, dass die Äußerung Dejas nicht die Meinung des Senders widerspiegle. Deja selbst gab an, er habe gedacht, er hätte sich stumm geschaltet, hätte aber versehentlich die falsche Taste gedrückt. Der Dolmetscher bezeichnete den Vorfall als „hochgradig peinlich“ und räumte ein, dass solche Fehler nicht passieren sollten.

Reaktionen auf das Missgeschick

Die Reaktionen auf den Vorfall sind gemischt. Während viele im Internet den Dolmetscher für seine Ehrlichkeit und Frustration unterstützten, fordern einige auch Konsequenzen für seine unüberlegte Bemerkung. Nutzer zeigten sich unterhaltsam gegenüber dem Vorfall und es kursieren zahlreiche Mitschnitte in sozialen Medien. Während einige seine Äußerung als souverän erachteten, fanden andere, dass dieser Vorfall nicht für einen erfahrenen Dolmetscher akzeptabel sei. Phoenix erklärte zudem, dass normalerweise erfahrene Dolmetscher eingesetzt werden, um solche Pannen zu vermeiden.

In seiner Antrittsrede sprach Trump über kontroverse Themen, einschließlich der „Geiseln“ vom 6. Januar 2021 und kritisierte die letzten Tage von Joe Biden im Amt, in denen dieser 37 Todesstrafen in lebenslange Freiheitsstrafen umwandelte. Trump stellte auch sein Vorhaben vor, eine Grenzmauer zu Mexiko zu bauen, und äußerte die Leute dazu an, Straftäter nicht in den USA unterzubringen. Zudem behauptete er erneut, dass die Wahl von 2020 „totally rigged“ gewesen sei.t-online.de berichtet, dass Frank Deja sich wie viele andere auch gefragt habe, wie lange man solchen Themen lauschen müsse.

Der Vorfall während der Übertragung hat deutlich gemacht, dass die Herausforderungen des Dolmetschens von unstrukturierten Reden nicht zu unterschätzen sind. Frank Deja betonte, dass sein Zwischenruf nicht als politisches Statement zu verstehen sei und dass er in neutralem Ton hätte fragen sollen, anstatt subjektiv zu werden. Dejas Aussage dürfte für ihn als Dolmetscher zum wahren Albtraum geworden sein, ist aber auch ein Beispiel für die Spannungen, die während solcher hochkarätigen live Events entstehen können.

Die technischen Schwierigkeiten und die damit verbundene Peinlichkeit werden in der Branche wahrscheinlich noch lange diskutiert werden. Das Geschehen hat jedoch nicht nur die Zuschauer in Erstaunen versetzt, sondern auch für eine lebhafte Debatte über Professionalität und die Grenzen der Live-Übertragung gesorgt. Für Frank Deja bleibt der Vorfall ein „kleines Trostpflaster“ inmitten der Verwirrung und Diskussionen, die er ausgelöst hat.

Zu den Geschehnissen auf der Live-Übertragung und den damit verbundenen Reaktionen können weitere Informationen auf news.de und n-tv.de gefunden werden.