Die Academy Awards, auch bekannt als Oscars, ehren herausragende Leistungen in der Filmbranche. Die Nominierten für die Oscars 2024 wurden Ende Januar bekannt gegeben, mit auffälligen Favoriten: „Emilia Pérez“ erhielt 13 Nominierungen, gefolgt von „Der Brutalist“ und „Wicked“, die jeweils 10 Nominierungen verzeichneten. Weitere Filme wie „Like A Complete Unknown“ und „Konklave“ folgen mit jeweils 8 Nominierungen. Insgesamt gibt es eine breite Palette von Kategorien, in denen die hervorragenden Leistungen der Filmschaffenden gewürdigt werden.

Zu den Nominierten für den besten Film zählen unter anderem „Anora“, „Dune: Part Two“ und „The Substance“. Besonders bemerkenswert ist, dass „Emilia Pérez“ nicht nur die meisten Nominierungen überhaupt erhalten hat, sondern zudem die häufigste nominierte nicht-englischsprachige Produktion in der Oscar-Geschichte ist. Die Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón, die in der Rolle einer transgender Drogenhändlerin zu sehen ist, sieht sich jedoch aufgrund vergangener Tweets mit einer Kontroverse konfrontiert, die ihre Nominierung beeinflussen könnte.

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Karla Sofía Gascón: Eine umstrittene Nominierung

Karla Sofía Gascón ist die erste offen transgender Schauspielerin, die für einen Oscar nominiert wurde. Ihre Darstellung in dem spanischen Musical und Krimi „Emilia Pérez“ hat ihr breite Anerkennung eingebracht. Allerdings kam es kürzlich zu einem Rückschlag, als alte Tweets von Gascón, in denen sie diskriminierende und rassistische Äußerungen tätigte, erneut ans Licht kamen. Diese Tweets aus den Jahren 2019 bis 2021 enthalten beleidigende Kommentare über verschiedene Minderheiten, insbesondere über Muslime, und sorgten für Empörung in den sozialen Medien.

Journalistin Sarah Hagi deckte die alten Tweets am 30. Januar auf, was zu einem Sturm der Entrüstung führte. Gascón sprach herabwürdigend über Muslime und bezeichnete sie als „retardierte Anhänger von Allah“. In weiteren Äußerungen stellte sie die gesellschaftliche Bedeutung von George Floyd infrage und kritisierte Diversity-Initiativen bei den Oscars. Trotz der zurückhaltenden Reaktionen, in denen sie als Rassistin und Islamophobe bezeichnet wird, feierte sie ihre Nominierung und entschuldigte sich für ihre früheren Äußerungen. Sie betonte, dass diese nicht ihre schauspielerischen Erfolge überschattet sollten.

Ein Blick auf die Nominierungen

Die Oscars 2024 stehen somit nicht nur im Zeichen von herausragenden Filmleistungen, sondern auch im Fokus der gesellschaftlichen Debatte. Neben Gascón sind auch andere bemerkenswerte Nominierte in Szene gesetzt, wie zum Beispiel:

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KategorieNominierte
Bester FilmAnora, Der Brutalist, Dune: Part Two, Emilia Pérez, Für immer hier, Konklave, Like A Complete Unknown, Nickel Boys, The Substance, Wicked
Beste RegieJacques Audiard (Emilia Pérez), Sean Baker (Anora), Brady Corbet (Der Brutalist), Coralie Fargeat (The Substance), James Mangold (Like A Complete Unknown)
Bester HauptdarstellerAdrien Brody (Der Brutalist), Timothée Chalamet (Like A Complete Unknown), Colman Domingo (Sing Sing), Ralph Fiennes (Konklave), Sebastian Stan (The Apprentice)
Beste HauptdarstellerinCynthia Erivo (Wicked), Karla Sofía Gascón (Emilia Pérez), Mikey Madison (Anora), Demi Moore (The Substance), Fernanda Torres (Für immer hier)

Zusätzlich wurde „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, eine internationale Zusammenarbeit zwischen Deutschland, dem Iran und Frankreich, für die Oscars nominiert. Diese bemerkenswerte Kooperation hat durch die Flucht des Regisseurs Mohammad Rasulov aus dem Iran wegen seiner politischen Ansichten an Bedeutung gewonnen.

Trotz der Kontroversen um Karla Sofía Gascón bleibt ihre Nominierung ein historischer Moment für die LGBTQ+-Community in Hollywood, während die Oscars 2024 ein weiteres aufregendes Kapitel in der Geschichte des Films aufschlagen.