Bei der Maha-Kumbh-Mela in Prayagraj, Indien, ist es am 29. Januar 2025 zu einer tragischen Massenpanik gekommen, die zahlreiche Menschenleben forderte. Berichten zufolge sind bis zu zehn Menschen ums Leben gekommen, während andere Medien sogar von mindestens 15 bestätigten Todesfällen sprechen. Laut NZZ starben mindestens fünf Menschen an ihren Verletzungen. Die genaue Zahl der Opfer könnte jedoch noch steigen, da insgesamt 28 Personen in Krankenhäusern behandelt werden.
Zehntausende Gläubige hatten sich am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) zu rituellen Bädern versammelt. Viele von ihnen hatten bereits vor dem Vorfall den heiligen Fluss Ganges besucht, denn an diesem „königlichen Badetag“ sind bis zu 100 Millionen Pilger erwartet. Angesichts der massiven Menschenmenge berichtete der Verwaltungschef von Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, von mehreren schwer verletzten Pilgern und versicherte, die Situation sei unter Kontrolle. Bei der Veranstaltung sind Schätzungen zufolge zwischen 90 und 100 Millionen Menschen anwesend, wobei bis Mittwochmorgen etwa 30 Millionen bereits das heilige Bad genommen hatten.
Ursache der Panik
Die genauen Gründe für die Massenpanik bleiben unklar. Erste Berichte deuten auf eine Überfüllung des Geländes und das Fehlen ausreichender Notausgänge hin. Barrikaden sollen bei dem Gedränge nachgegeben haben, was zu einer chaotischen Situation führte, bei der viele Menschen zu Boden stürzten oder zerquetscht wurden. Augenzeugen berichteten von Leichen auf Bahren und weinenden Angehörigen, während die Rettungsteams versuchten, die Opfer wegzutragen. Videos zeigten die dramatischen Szenen am Flussufer, wo Verletzte behandelt wurden und Angehörige verzweifelt nach Vermissten suchten.
Die Maha-Kumbh-Mela ist als größte religiöse Veranstaltung der Welt bekannt, die alle zwölf Jahre stattfindet. Während des sechswöchigen Festes pilgern Millionen von Hindus zum Zusammenfluss der Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswati. Es wird geglaubt, dass ein Bad an diesem Ort die Gläubigen von Sünden reinigt und den Prozess der Reinkarnation beendet. Die Behörden hatten vorab über die Gefahren durch die Menschenmenge gewarnt und die Pilger gebeten, andere Flussufer für das Bad zu wählen.
Reaktionen auf das Unglück
Premierminister Narendra Modi hat als Reaktion auf die Tragödie Entschädigungszahlungen in Höhe von rund 2.240 Euro für die Angehörigen der Todesopfer sowie etwa 560 Euro für die Verletzten angekündigt. Dies ist nicht das erste tödliche Unglück bei religiösen Veranstaltungen in Indien; in der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle, darunter die Katastrophen in Madhya Pradesh 2013, bei denen 115 Menschen starben, und in Kerala 2016 mit 112 Todesopfern.
Die Behörden haben angekündigt, den Vorfall gründlich zu untersuchen und suchen nach dem Hindu-Guru, bekannt als „Bhole Baba“, sowie anderen Organisatoren des Festes, um die genauen Umstände zu klären. Laut Tagesschau waren Videos zu sehen, die die riesige Ansammlung von Gläubigen zeigen, während Drohnenaufnahmen die Dimensionen des unglücklichen Festes verdeutlichen.