In Walldorf-Süd dürfen Katzen wieder ganzjährig nach draußen. Dies ist das Ergebnis der Aufhebung einer seit 2022 geltenden Allgemeinverfügung, die zum Schutz der Haubenlerche, einer seltenen und streng geschützten Singvogelart, eingeführt wurde. Der Beschluss wurde vom Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises getroffen und sorgte für Erleichterung bei vielen Katzenhaltern, die sich über den sogenannten „Katzenlockdown“ beschwert hatten.

Der ursprüngliche „Katzenlockdown“ hatte das Ziel, Katzen von den Brutplätzen der Haubenlerchen fernzuhalten, um deren Fortpflanzung nicht zu gefährden. Es handelte sich um die einzige bundesweite Regelung dieser Art, die nicht nur in Walldorf für Aufsehen sorgte, sondern auch in der überregionalen Presse diskutiert wurde. Bei Verstößen gegen die Verfügung drohten den Haltern Bußgelder.

Schutzmaßnahmen und alternative Lebensräume

Um den Fortbestand der Haubenlerche zu sichern, wurden außerdem Ausweichflächen außerhalb der Stadt eingerichtet, die von den Vögeln gut angenommen wurden. Die verbleibenden Brutplätze innerhalb des Stadtgebiets sind weiterhin mit Elektrozaun gesichert, jedoch werden die Schutzmaßnahmen dort nun schrittweise zurückgefahren. Katzenschnellaufzüge und alternative Lebensräume sollen es den Tieren ermöglichen, ein artgerechtes Leben zu führen.

Die Aufhebung dieser speziellen Regelung bedeutet jedoch nicht das Ende aller Schutzmaßnahmen für die Haubenlerche. Die Verantwortlichen betonen, dass die Brutplätze auch weiterhin geschützt werden müssen, um sicherzustellen, dass die Bestände dieser bedrohten Art nicht gefährdet werden.

Reaktionen auf die Aufhebung

Die Rückkehr der Freigängerkatzen wird von vielen Tierhaltern mit Freude aufgenommen. Die Kritik an dem „Katzenlockdown“ war weit verbreitet; zahlreiche Katzenhalter hatten sich mit verschiedenen Argumenten gegen die strengen Maßnahmen gewendet. In sozialen Medien und über lokale Initiativen wurde die Aufhebung der Verfügung in der vergangenen Woche begrüßt.

Die tierischen Bewohner von Walldorf-Süd können nun ohne Einschränkungen das Freigelände erkunden. Die Diskussionen um die Balance zwischen dem Schutz von Wildtieren und den Rechten von Haustierhaltern wird in der Region sicherlich weitergehen.