Am 7. Januar 2025 erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 Tibet, das um 9:05 Uhr Ortszeit, also um 2:05 Uhr MEZ, sein Epizentrum im Kreis Tingri hatte. Die Folgen der Naturkatastrophe sind verheerend: Mindestens 53 Menschen verloren ihr Leben, und die Zahl der Verletzten liegt bei mindestens 62. Diese Angaben könnten sich jedoch weiterhin erhöhen, da die Rettungsarbeiten im Gange sind und zahlreiche Gebäude in der Nähe des Epizentrums eingestürzt sind, wodurch viele Menschen obdachlos wurden.
Nach Berichten der chinesischen Wetterbehörde können die Temperaturen in der Region auf bis zu minus 18 Grad Celsius fallen, was die Situation für die Betroffenen zusätzlich erschwert und die Notwendigkeit zur Evakuierung der Anwohner dringlicher macht. Die region ist bekannt für ihre seismischen Aktivitäten, die durch die Kollision der indischen und eurasischen tektonischen Platten verursacht werden.

Zusätzlich wurden die Erschütterungen bis in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu und Teile Indiens gespürt. Videos und Bilder von eingestürzten Gebäuden und herabgefallenen Trümmern werden in sozialen Medien dokumentiert, was die Medienaufmerksamkeit auf die Katastrophe lenkt. Der USGS ermittelte eine Bebenstärke von 7,1, während die chinesischen Behörden eine Stärke von 6,8 berichteten. Es wurden auch Nachbeben registriert, die die ohnehin schon angespannte Lage weiter verschärfen.

Ursachen und historische Kontext

Die Region um Tibet ist häufig von Erdbeben betroffen. Dies ist das Resultat der ständigen Kollision der indischen und eurasischen tektonischen Platten. Historische Erdbeben in der Region haben in der Vergangenheit zu enormen Verlusten geführt, wie das Beben in Sichuan im Jahr 2008, das rund 70.000 Menschenleben kostete, und das Erdbeben in Nepal im Jahr 2015, bei dem etwa 9.000 Todesopfer zu beklagen waren. Diese jüngsten Ereignisse verdeutlichen, dass derartige Naturkatastrophen nicht nur lokal begrenzt bleiben, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf benachbarte Länder haben können.

Erdbeben entstehen aufgrund von Spannungen in der Erdkruste, die durch Bewegungen im Erdinneren verursacht werden. Dabei können sich Gesteinsmassen verschieben und Brüche in der Erdkruste verursachen, was zu seismischen Wellen führt, die als Erdbeben spürbar werden. Die meisten Erdbeben ereignen sich in einer Tiefe von 20 bis 50 km, wobei das Hypozentrum der Ort ist, an dem die Erdkruste zuerst aufbricht, und das Epizentrum der Punkt an der Oberfläche, der direkt über diesem Hypozentrum liegt. In der Nähe von bewohnten Gebieten sind solche Naturereignisse besonders verheerend, da sie häufig zu zerstörten Infrastrukturen und erheblichen menschlichen Verlusten führen.