Ein wegweisendes Präventionsprojekt zur Förderung der Medienkompetenz von Jugendlichen nimmt in Ellwangen Fahrt auf. Der Round Table Ellwangen hat das Projekt „Be On – Bewusst Online“ des SI-Clubs Ellwangen mit 7500 Euro unterstützt. Präsident Stefan Durm überreichte den symbolischen Scheck an Christina Faber, die Vorsitzende der SI-Hilfe Ellwangen. Im Rahmen des Projekts werden Workshops an sieben weiterführenden Schulen in Ellwangen durchgeführt, die im Schuljahr 2021/2022 initiiert wurden und gegen Gewalt, Hass sowie Cybermobbing sensibilisieren sollen.

Die Workshops richten sich an Schüler und thematisieren Aspekte wie Gewalt im Netz, Hate Speech, Cybermobbing, Verletzung von Bildrechten und Selbstdarstellung. Schulsozialarbeitende und „Be On-Medienmentorinnen“ setzen sich aktiv für die Aufklärung über die richtige Nutzung sozialer Medien ein. Clemens Beisel, ein Sozialpädagoge und Referent für Social Media, berichtet von positiven Rückmeldungen aus den Workshops. Es liegt ein besonderes Augenmerk auf dem technischen Verständnis für neue Medien und den Schutzmaßnahmen in sozialen Medien.

Veranstaltung zur digitalen Lebenswelt

Ein weiterer Schritt in Richtung Aufklärung ist die bevorstehende Veranstaltung „Einblicke in das SI-Präventionsprojekt BeOn – Bewusst Online“, die am 30. Januar 2024 im Forum des Peutinger-Gymnasiums stattfindet. Referenten wie der Staatsanwalt Maximilian Adis und Clemens Beisel werden Informationen über die digitale Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen präsentieren und Tipps für den Umgang mit strafrechtlich relevanten Inhalten in sozialen Medien geben. Die Veranstaltung zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Herausforderungen des digitalen Alltags zu schärfen und den Medienkonsum zu reflektieren.

Besonders bemerkenswert ist die aktive Mitwirkung von Jugendlichen im Projekt. Die 14-jährige Lena Attenberger, Mediensprecherin vom Peutinger Gymnasium, berichtet von ihrem Engagement als „Be On-Medienmentorin“ und ermöglicht damit eine wertvolle Perspektive auf die Herausforderungen, die Jugendliche im Umgang mit sozialen Medien zu bewältigen haben.

Studien belegen die Dringlichkeit

Die Notwendigkeit solcher Initiativen wird durch Ergebnisse einer aktuellen Studie unterstrichen. Laut der JIM-Studie 2022 besaßen bereits 94 % der 12- bis 13-Jährigen ein Smartphone, und 95 % der Befragten nutzen tägliches Internet. Die Studie zeigt auch auf, dass soziale Medien bedeutend für die Entwicklung sozialer Bindungen unter Gleichaltrigen sind, jedoch auch Risiken bergen, wie etwa riskantes Verhalten, das 9 % der 9- bis 16-Jährigen online erleben.

Angesichts der allgegenwärtigen digitalen Herausforderungen ist es unerlässlich, dass Jugendliche, Eltern und Lehrer in der Medienkompetenz geschult werden. Neben den Schülern selbst müssen auch Eltern und Schulen aktiv zur Sensibilisierung für die Gefahren und den verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Medien beitragen.

Insgesamt wird deutlich, dass das Projekt „Be On – Bewusst Online“ in Ellwangen nicht nur zur Förderung einer reflektierenden Mediennutzung dient, sondern auch als Grundlage für eine nachhaltige und verantwortungsvolle digitale Zukunft der jüngeren Generationen fungiert. Interessierte können kostenlos auf eine Reihe von 17 informativen Videos zugreifen, die verschiedenen Aspekte der Mediennutzung und -erziehung abdecken, bis zum 30. September über clemenshilft.de.