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Seniorenbefragung zeigt Zufriedenheit und Bedarf an Verbesserung im Landkreis

Teaser: Eine aktuelle Umfrage des Instituts SAGS unter älteren Bürgern im Landkreis Aschaffenburg zeigt, dass viele Senioren mit ihrem Alltag zufrieden sind, jedoch dringenden Verbesserungsbedarf bei öffentlichen Verkehrsmitteln und Nahversorgung sehen, was wichtige Hinweise für die zukünftige Seniorenpolitik liefert.

Im Landkreis Aschaffenburg wurde eine umfassende Umfrage unter älteren Bürgern durchgeführt, um ihre Lebenssituation und Bedürfnisse genauer zu beleuchten. Das beauftragte Institut SAGS in Augsburg hatte im vergangenen Jahr fast 6000 Fragebögen verschickt, von denen rund 2400 beantwortet wurden. Diese hohe Rücklaufquote von 40 Prozent ist für Statistiker erfreulich und erlaubt eine fundierte Auswertung.

Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, im Alltag gut zurechtzukommen. Eine bemerkenswerte Zahl von 76 Prozent nutzt das Auto als Hauptverkehrsmittel, wobei 72 Prozent mit ihren sozialen Kontakten zufrieden sind. Trotz dieser positiven Rückmeldungen wurden auch kritische Punkte aufgezeigt, insbesondere in Bezug auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Vor allem am Wochenende und abends wird die Erreichbarkeit als unzureichend empfunden. Zudem besteht Bedarf an einer besseren Nahversorgung; insbesondere Metzgereien und Lebensmittelgeschäfte werden häufig vermisst.

Herausforderungen im Alltag

Die Umfrage deckte auch auf, dass 19 Prozent der Teilnehmer alleine leben und täglich mit Herausforderungen konfrontiert sind. Treppen und der Zugang zum Haus gelten als bedeutende Barrieren, die den Alltag beeinträchtigen. Auch der Besuch von Bad und Toilette stellt für viele eine Problematik dar.

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist das geringe Interesse an den Bussen: Nur 11 Prozent der Befragten nutzen diese als Transportmittel. Dies könnte an dem eingeschränkten Angebot liegen, da 31 Prozent der Teilnehmer den Weg zu Fuß zurücklegen und 31 Prozent mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Mehrheit jedoch verlässt sich auf das Auto, um zum Einkaufen oder zu Arztterminen zu gelangen.

Die Untersuchung beleuchtet zudem die Barrieren in der Umgebung der Befragten. Auf den ersten Platz der genannten Schwierigkeiten setzen sich schmale, zugeparkte Gehwege, die 33 Prozent der Bürger anmerken. 31 Prozent beklagen das Fehlen öffentlicher Toiletten, während 20 Prozent mehr Ruhebereiche wie Bänke fordern. Auch unebene Straßen und Wege sind Themen, über die sich die Bürger beschweren.

Soziale Kontakte und Engagement

In Bezug auf die sozialen Kontakte empfinden 23 Prozent der älteren Bürger eine unzureichende Anbindung. Häufige Gründe dafür sind gesundheitliche Probleme, fehlende Treffpunkte sowie eine mangelhafte Veranstaltungsvielfalt vor Ort. Dies spiegelt sich auch im Ehrenamt wider: Nur 30 Prozent der Befragten sind aktiv, was die Frage aufwirft, wie das lokale Engagement gefördert werden kann.

Um diese Aspekte zu adressieren, werden im Rahmen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen abgeleitet. Dazu zählen unter anderem Ortsbegehungen, um die Barrierefreiheit zu optimieren sowie die Sicherstellung einer ausreichenden Nahversorgung und medizinischen Betreuung.

Während die Armutsgefährdung bei älteren Menschen in Bayern steigt, zeigen die Zahlen der Region Bayerischer Untermain eine positive Entwicklung. Trotz dieser erfreulichen Rahmenbedingungen müssen weiterhin gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um den sozialen Zusammenhalt und die Lebensqualität für Senioren nachhaltig zu fördern. In diesem Kontext wird auch die Entwicklung von generationsübergreifenden Begegnungsorten unterstützt, um den gesellschaftlichen Austausch zu stärken.

Zusammenfassend zeigt die Befragung, dass viele ältere Menschen in Aschaffenburg zufrieden sind, jedoch auch dringenden Verbesserungsbedarf in verschiedenen Lebensbereichen sehen. Das Engagement der Kommunen ist gefragt, um die Lebensqualität dieser Gruppe nachhaltig zu sichern.

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